Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Stapel
Sta|pel, der; -s, - [aus dem Niederdeutschen < mittelniederdeutsch stapel = (Platz für) gestapelte Ware, niederdeutsch Form von ↑ "Staffel", zu ↑ "Stab" und ursprünglich = Pfosten, Block, Stütze, Säule]:1. a) [ordentlich] aufgeschichteter Stoß, Haufen einer Menge gleicher Dinge; Menge [ordentlich] übereinandergelegter gleicher Dinge:
ein hoher Stapel Holz, Wäsche, Bücher;
ein großer Stapel von Drucksachen und Prospekten (Jens, Mann 69);
Der Herr Gärtner … senkte sie (= die Setzlinge) ein in Töpfe, von denen ein Stapel neben ihm aufgeschichtet war (Gaiser, Jagd 81);
ungehobelte Kirschholzbretter in Stapeln (Kempowski, Tadellöser 108);
b) Platz oder Gebäude für die Stapelung von Waren:
Ü K Eure Hofstatt ist der Sitz der Minne, sagt man, und der Markt, wo alles Schöne muss den Stapel halten (sich den Blicken der Betrachter darbietet; Schiller, Jungfrau III, 3).
2. (Schiffbau) Unterlage aus Balken, Holzklötzen oder -keilen, auf der das Schiff während des Baus ruht:
(ein Schiff) auf Stapel legen (2"Kiel" [1 a]);
vom Stapel laufen ([von Schiffen] nach Fertigstellung ins Wasser gleiten);
vom Stapel lassen (1. [ein Schiff] nach Fertigstellung ins Wasser gleiten lassen. 2. umgangssprachlich abwertend; etwas von sich geben [was (bei anderen) auf (spöttische) Ablehnung stößt]: Hernach wird … der Gerichtsassessor Hunnäus einen Mundartvortrag vom Stapel lassen [Langgässer, Siegel 262]; Ich kenne Männer, … die in trauter Männerrunde Zynismen über die Frauenbewegung vom Stapel lassen [Dierichs, Männer 81]).
3. (Textilindustrie) Länge der Faser eines noch zu spinnenden Materials.
4. (im Fell von Schafen) mehrere besonders durch die Kräuselung des Fells verbundene Haarbüschel.
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