Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Sprung
Sprụng, der; -[e]s, Sprünge:1. [mittelhochdeutsch, spätalthochdeutsch sprunc, zu ↑ "springen"]
a) (umgangssprachlich) das Springen; springende Bewegung:
ein hoher, weiter Sprung;
ein Sprung aus dem Fenster, in die Tiefe über einen Graben, über einen Zaun;
einen Sprung machen, tun;
der Hengst vollführte wilde Sprünge;
sie konnte sich gerade noch durch einen Sprung zur Seite retten;
die Katze schnappte den Vogel im Sprung;
in großen Sprüngen überquerte der Hirsch die Lichtung;
mit einem gewaltigen Sprung setzte er über die Mauer;
zum Sprung ansetzen;
der Tiger duckte sich zum Sprung;
Ü ein qualitativer, ein dialektischer Sprung (Philosophie; Umschlag einer quantitativen in eine qualitative Veränderung);
die neue Stelle bedeutet für ihn einen großen Sprung nach vorn (eine große Verbesserung);
der Schauspieler hat den Sprung (das Überwechseln) zum Film nicht gewagt, nie geschafft;
sein Herz machte vor Freude einen Sprung;
beim Vorlesen einen Sprung machen (ein Textstück o. Ä. überspringen);
die Natur macht keinen Sprung, keine Sprünge (in der Natur entwickelt sich alles langsam und kontinuierlich);
ich konnte seinen Sprüngen (Gedankensprüngen) nicht immer folgen;
Sobald er in Frankfurt zu studieren begann, brauchte er ein Quartier … Der Sprung hinaus (Auszug aus dem Elternhaus) würde ihm nicht leichtfallen (Härtling, Hubert 210);
Einigen Vertretern ist der Sprung nach Frankreich geglückt (Brückenbauer 11. 9. 85, 15);
Sie bejubelten ihren Sieg und den damit verbundenen Sprung auf den zweiten Tabellenplatz (Kicker 6, 1982, 36);
R Sprung auf, marsch, marsch! (Militär; Kommando, aus liegender Haltung aufzuspringen und sich im Laufschritt in Marsch zu setzen)
gleich darauf schnarcht er … und ist nicht einmal durch das Kommando: Sprung auf, marsch, marsch! mehr zu erwecken (Remarque, Obelisk 44);
☆ ein Sprung ins kalte Wasser (umgangssprachlich; Aufnahme einer Tätigkeit, die jemandem völlig neu, völlig unvertraut ist und von der er nicht weiß, ob er ihr gewachsen sein wird);
ein Sprung ins Dunkle/Ungewisse (ein Entschluss, von dem jemand nicht weiß, wie er sich auf sein weiteres Leben auswirken wird);
keine großen Sprünge machen können, sich erlauben können (umgangssprachlich; sich, besonders finanziell, nicht viel leisten können: Wie kann sich der Verein solch große Sprünge erlauben, wenn der Zuschauerschnitt bei 13 000 liegt?; Mit ihrer Rente kann Frau Sauerbier keine großen Sprünge machen [Gut wohnen 10, 1985, 26]);
auf einen Sprung/(landschaftlich ohne »auf«:) einen Sprung (umgangssprachlich; für kurze Zeit: ich gehe [auf] einen Sprung in die Kneipe; ich habe es sehr eilig, ich komme nur [auf] einen Sprung!);
auf dem Sprung sein/(seltener:) stehen (umgangssprachlich; gerade anfangen wollen, etwas zu tun: Ich stehe auf dem Sprunge, einen Krieg zu führen [Hacks, Stücke 293]);
auf dem Sprung sein (umgangssprachlich; in Eile sein, keine Zeit, keine Ruhe haben, sich länger aufzuhalten: bist du etwa schon wieder auf dem Sprung?; Aber er ist immer nervös und auf dem Sprung [Kronauer, Bogenschütze 287]);
b) als sportliche Übung o. Ä. (z. B. im Weitsprung, Hochsprung) ausgeführter Sprung:
ein dreifacher Sprung (beim Eiskunstlauf);
ein Sprung vom 10-Meter-Turm, über den Kasten;
ihm gelang ein Sprung von 8,25 m;
jeder hat drei Sprünge.
2. (umgangssprachlich) geringe Entfernung; ↑ "Katzensprung" (1):
von dort ist es nur ein Sprung bis zur Grenze, nach Straßburg;
er wohnt nur einen Sprung von hier.
3. [eigentlich = aufgesprungener Spalt] feiner Riss (in einem spröden Material):
in der Scheibe ist ein Sprung, sind Sprünge;
die Tasse, der Spiegel, das Glas hat einen Sprung;
Seine Augen waren aufwärtsgerichtet zur Decke, wo ein Sprung im Plafond war (Sommer, Und keiner 113);
Ü … hatte sein katholischer Glaube arge Sprünge bekommen (Kühn, Zeit 30);
Das würde zu einem Sprung in der CSU führen, von dem sie sich bis zum Herbst 1998 nicht erholen würde (Woche 28. 3. 97, 7);
☆ einen Sprung in der Schüssel haben (salopp; nicht recht bei Verstand sein).
4. (Landwirtschaft) (bei manchen Haustieren) das Bespringen:
der Bulle ist zum Sprung zugelassen.
5. (Jägersprache) hinteres Bein des Hasen.
6. (Jägersprache) Gruppe von Rehen:
ein Sprung Rehe.
7. (Geologie) ↑ "Verwerfung" (2).
8. (Schiffbau) geschwungene Linie, geschwungener Verlauf eines Decks (von der Seite gesehen).
9. (Weberei) ↑ "Fach" (3).
10. ☆ [diese und die folgenden Redewendungen gehen wohl von »Sprung« im Sinne von »Springen, rasche Vorwärtsbewegung« aus; möglich ist aber auch eine Anknüpfung an »Sprung« in der jägersprachlichen Bedeutung »Spur (besonders eines Hasen)«] jemandem auf die Sprünge helfen (umgangssprachlich; jemandem [durch Hinweise, Zureden o. Ä.] weiterhelfen: Und wenn die Hinterbliebenen nicht selbst drauf kommen – der Bestatter hilft ihnen auf die Sprünge [Hörzu 17, 1971, 63]);
einer Sache auf die Sprünge helfen (umgangssprachlich; dafür sorgen, dass etwas wie gewünscht funktioniert: Wir helfen Ihrer Fantasie gern ein bisschen auf die Sprünge [Spiegel 46, 1975, 149]);
jemandem auf die Sprünge kommen (umgangssprachlich; ↑ "Schlich" [1]).
a) (umgangssprachlich) das Springen; springende Bewegung:
ein hoher, weiter Sprung;
ein Sprung aus dem Fenster, in die Tiefe über einen Graben, über einen Zaun;
einen Sprung machen, tun;
der Hengst vollführte wilde Sprünge;
sie konnte sich gerade noch durch einen Sprung zur Seite retten;
die Katze schnappte den Vogel im Sprung;
in großen Sprüngen überquerte der Hirsch die Lichtung;
mit einem gewaltigen Sprung setzte er über die Mauer;
zum Sprung ansetzen;
der Tiger duckte sich zum Sprung;
Ü ein qualitativer, ein dialektischer Sprung (Philosophie; Umschlag einer quantitativen in eine qualitative Veränderung);
die neue Stelle bedeutet für ihn einen großen Sprung nach vorn (eine große Verbesserung);
der Schauspieler hat den Sprung (das Überwechseln) zum Film nicht gewagt, nie geschafft;
sein Herz machte vor Freude einen Sprung;
beim Vorlesen einen Sprung machen (ein Textstück o. Ä. überspringen);
die Natur macht keinen Sprung, keine Sprünge (in der Natur entwickelt sich alles langsam und kontinuierlich);
ich konnte seinen Sprüngen (Gedankensprüngen) nicht immer folgen;
Sobald er in Frankfurt zu studieren begann, brauchte er ein Quartier … Der Sprung hinaus (Auszug aus dem Elternhaus) würde ihm nicht leichtfallen (Härtling, Hubert 210);
Einigen Vertretern ist der Sprung nach Frankreich geglückt (Brückenbauer 11. 9. 85, 15);
Sie bejubelten ihren Sieg und den damit verbundenen Sprung auf den zweiten Tabellenplatz (Kicker 6, 1982, 36);
R Sprung auf, marsch, marsch! (Militär; Kommando, aus liegender Haltung aufzuspringen und sich im Laufschritt in Marsch zu setzen)
gleich darauf schnarcht er … und ist nicht einmal durch das Kommando: Sprung auf, marsch, marsch! mehr zu erwecken (Remarque, Obelisk 44);
☆ ein Sprung ins kalte Wasser (umgangssprachlich; Aufnahme einer Tätigkeit, die jemandem völlig neu, völlig unvertraut ist und von der er nicht weiß, ob er ihr gewachsen sein wird);
ein Sprung ins Dunkle/Ungewisse (ein Entschluss, von dem jemand nicht weiß, wie er sich auf sein weiteres Leben auswirken wird);
keine großen Sprünge machen können, sich erlauben können (umgangssprachlich; sich, besonders finanziell, nicht viel leisten können: Wie kann sich der Verein solch große Sprünge erlauben, wenn der Zuschauerschnitt bei 13 000 liegt?; Mit ihrer Rente kann Frau Sauerbier keine großen Sprünge machen [Gut wohnen 10, 1985, 26]);
auf einen Sprung/(landschaftlich ohne »auf«:) einen Sprung (umgangssprachlich; für kurze Zeit: ich gehe [auf] einen Sprung in die Kneipe; ich habe es sehr eilig, ich komme nur [auf] einen Sprung!);
auf dem Sprung sein/(seltener:) stehen (umgangssprachlich; gerade anfangen wollen, etwas zu tun: Ich stehe auf dem Sprunge, einen Krieg zu führen [Hacks, Stücke 293]);
auf dem Sprung sein (umgangssprachlich; in Eile sein, keine Zeit, keine Ruhe haben, sich länger aufzuhalten: bist du etwa schon wieder auf dem Sprung?; Aber er ist immer nervös und auf dem Sprung [Kronauer, Bogenschütze 287]);
b) als sportliche Übung o. Ä. (z. B. im Weitsprung, Hochsprung) ausgeführter Sprung:
ein dreifacher Sprung (beim Eiskunstlauf);
ein Sprung vom 10-Meter-Turm, über den Kasten;
ihm gelang ein Sprung von 8,25 m;
jeder hat drei Sprünge.
2. (umgangssprachlich) geringe Entfernung; ↑ "Katzensprung" (1):
von dort ist es nur ein Sprung bis zur Grenze, nach Straßburg;
er wohnt nur einen Sprung von hier.
3. [eigentlich = aufgesprungener Spalt] feiner Riss (in einem spröden Material):
in der Scheibe ist ein Sprung, sind Sprünge;
die Tasse, der Spiegel, das Glas hat einen Sprung;
Seine Augen waren aufwärtsgerichtet zur Decke, wo ein Sprung im Plafond war (Sommer, Und keiner 113);
Ü … hatte sein katholischer Glaube arge Sprünge bekommen (Kühn, Zeit 30);
Das würde zu einem Sprung in der CSU führen, von dem sie sich bis zum Herbst 1998 nicht erholen würde (Woche 28. 3. 97, 7);
☆ einen Sprung in der Schüssel haben (salopp; nicht recht bei Verstand sein).
4. (Landwirtschaft) (bei manchen Haustieren) das Bespringen:
der Bulle ist zum Sprung zugelassen.
5. (Jägersprache) hinteres Bein des Hasen.
6. (Jägersprache) Gruppe von Rehen:
ein Sprung Rehe.
7. (Geologie) ↑ "Verwerfung" (2).
8. (Schiffbau) geschwungene Linie, geschwungener Verlauf eines Decks (von der Seite gesehen).
9. (Weberei) ↑ "Fach" (3).
10. ☆ [diese und die folgenden Redewendungen gehen wohl von »Sprung« im Sinne von »Springen, rasche Vorwärtsbewegung« aus; möglich ist aber auch eine Anknüpfung an »Sprung« in der jägersprachlichen Bedeutung »Spur (besonders eines Hasen)«] jemandem auf die Sprünge helfen (umgangssprachlich; jemandem [durch Hinweise, Zureden o. Ä.] weiterhelfen: Und wenn die Hinterbliebenen nicht selbst drauf kommen – der Bestatter hilft ihnen auf die Sprünge [Hörzu 17, 1971, 63]);
einer Sache auf die Sprünge helfen (umgangssprachlich; dafür sorgen, dass etwas wie gewünscht funktioniert: Wir helfen Ihrer Fantasie gern ein bisschen auf die Sprünge [Spiegel 46, 1975, 149]);
jemandem auf die Sprünge kommen (umgangssprachlich; ↑ "Schlich" [1]).