Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
spröde
sprö|de, (seltener:) spröd [spätmittelhochdeutsch spröd, ursprünglich besonders im Hüttenwesen von Metallen gesagt, vielleicht eigentlich = leicht springend und verwandt mit ↑ "sprühen"]:1. a) hart, unelastisch und leicht brechend oder springend:
sprödes Glas, Gusseisen;
dieser Kunststoff ist für so einen Zweck zu spröde;
b) sehr trocken und daher nicht geschmeidig und leicht aufspringend oder reißend:
spröde Haare, Nägel, Lippen;
zu viel Sonne macht die Haut spröde.
2. rau, hart klingend; brüchig:
eine spröde Stimme;
»Erdmitte«, sagte sie und wusste nicht, woher der spröde Klang in ihrer Stimme war (Seidel, Sterne 128).
3. a) schwer zu gestalten:
ein sprödes Thema;
der Stoff erwies sich als zu spröde für eine Bühnenfassung;
b) schwer zugänglich, abweisend, verschlossen wirkend:
ein sprödes Wesen haben;
sie ist eine spröde Schönheit;
eine Landschaft von spröder Schönheit;
die spröde Sprache des Dichters;
sich spröde geben, zeigen;
Seine ersten Radierungen sind Kopien nach Velasquez. Die brüchige, spröde (strenge, auf das Wesentliche beschränkte) Strichführung scheint von Tiepolo zu kommen (Bild. Kunst III, 87);
… und zwang die in Gelddingen äußerst spröden Briten, sich an der Finanzierung … zu beteiligen (Allgemeine Zeitung 21. 12. 84, 3);
und wenn das Fräulein spröde tut (K. Mann, Wendepunkt 112);
Da verwundert es doch sehr, dass ausgerechnet der Staat überaus spröde auf diese Form der Unterstützung reagiert (Woche 2. 1. 98, 37).
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