Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Sprache
Spra|che, die; -, -n [mittelhochdeutsch sprāche, althochdeutsch sprāhha, auch: Rede; Beratung, Verhandlung; zu ↑ "sprechen"]:1. Fähigkeit des Menschen zu sprechen; das Sprechen als Anlage, als Möglichkeit des Menschen sich auszudrücken:
die menschliche Sprache;
Sprache und Denken;
Die Natur hat dem Menschen nicht die Sprache gegeben, damit er den Mund hält (Bieler, Bonifaz 150);
der Mann starrte … nur maßlos erschreckt und blöde … und blieb … gänzlich ohne Verstand und Sprache (Ransmayr, Welt 57);
☆ jemandem bleibt die Sprache weg/verschlägt es die Sprache (jemand ist sehr überrascht, weiß nicht, was er sagen soll);
jemandem die Sprache verschlagen/(gehoben:) rauben (jemanden sehr überraschen, für jemanden kaum zu fassen sein: das, was der Computer preisgegeben hat, hat mir die Sprache verschlagen: Ich habe eine Schwester [Straessle, Herzradieschen 177]).
2. das Sprechen; Rede:
Jürgen zögert mit der Sprache (Chotjewitz, Friede 240);
☆ die Sprache auf etwas bringen/etwas zur Sprache bringen (etwas zum Thema des Gesprächs machen, von etwas zu sprechen beginnen: Wir haben den Kosovo bei den Verhandlungen öfters zur Sprache gebracht [Woche 3. 7. 98, 17]);
mit der Sprache [nicht] herausrücken/herauswollen (etwas Bestimmtes gar nicht, nur zögernd sagen, erzählen, eingestehen);
heraus mit der Sprache! (umgangssprachlich; nun sprich schon!, nun sag es schon!, nun gib es schon zu!);
zur Sprache kommen (erörtert werden).
3. a) Art des Sprechens; Stimme, Redeweise:
eine flüssige, schnelle, tiefe, dunkle Sprache;
ihre Sprache klingt rau;
man erkennt ihn an der Sprache;
der Sprache nach stammt sie aus Berlin;
b) Ausdrucksweise, Stil:
eine natürliche, schlichte, kunstlose, gehobene, bilderreiche, poetische, geschraubte, gezierte, [un]verständliche Sprache;
die Sprache der Dichtung, des Alltags, der Politik, der Werbung, der Gosse, der Gegenwart, des vorigen Jahrhunderts;
seine Sprache ist ungehobelt, arm an Worten, primitiv, ordinär;
die Jugend hat ihre eigene Sprache;
eine freche Sprache führen;
du könntest dich ruhig einer etwas gepflegteren Sprache befleißigen;
ein Ausdruck aus der Sprache der Jäger, der Bergleute;
In Wahrheit ist er hilflos, weil er sich verloren hat – auch seine früher präzise Sprache: Sie ist erstarrt, ungelenk, abgenutzt (Woche 25. 4. 97, 29);
Kein Zweifel, dass Kennedy der erste Staatsmann ist, der die Sprache der neuen Generation spricht (Dönhoff, Ära 191);
☆ eine deutliche/unmissverständliche Sprache [mit jemandem] sprechen/reden ([jemandem] offen, unverblümt, energisch seine Meinung sagen);
eine deutliche Sprache sprechen ([von Sachen] etwas meist Negatives, was nicht ohne Weiteres erkennbar, zu sehen ist, offenbar werden lassen: Neben den Bildern sprechen auch die beigefügten Tabellen eine deutliche Sprache: Abfall wird zur Bedrohung [Vaterland 27. 3. 85, 33]).
4. a) (historisch entstandenes und sich entwickelndes) System von Zeichen und Regeln, das einer Sprachgemeinschaft als Verständigungsmittel dient; Sprachsystem:
die lateinische, deutsche, englische Sprache;
lebende und tote, neuere und ältere Sprachen;
die afrikanischen Sprachen;
verwandte, indogermanische Sprachen;
Französisch ist eine schöne, klangvolle Sprache;
Deutsch gilt als schwere Sprache;
diese Sprache ist schwer, leicht zu lernen;
es gibt auf der Welt mindestens 2 500 [natürliche] Sprachen;
mehrere Sprachen sprechen, beherrschen;
etwas in eine andere Sprache übersetzen;
sie unterhalten sich in englischer Sprache;
Ü die Sprache des Herzens, der Liebe, der Leidenschaft;
die Sprache (Verständigung mithilfe bestimmter Signale) der Bienen, der Buckelwale;
Denn ich verstünde so ziemlich alle europäischen Sprachen (Roth, Beichte 11);
Die meisten sprechen ja eine fremde Sprache (Schnabel, Marmor 54);
Das … Humangenomprojekt soll jetzt dafür sorgen, dass die Forscher »die Sprache der Gene so lesen lernen wie einen Roman von Thomas Mann« (Woche 13. 3. 98, 27);
☆ dieselbe/die gleiche Sprache sprechen/reden (dieselbe Grundeinstellung haben und sich deshalb gut verstehen);
eine andere Sprache sprechen/reden (etwas ganz anderes, Gegensätzliches ausdrücken, zeigen);
in sieben Sprachen schweigen (scherzhaft; sich überhaupt nicht äußern; [bei einer Diskussion] stummer Zuhörer sein; nach einem Ausspruch des deutschen klass. Philologen F. A. Wolf [1759–1824]);
b) System von Zeichen (das der Kommunikation o. Ä. dient):
Programmiersprachen und andere formalisierte Sprachen;
die Sprache der [formalen] Logik;
Vor allem stehen sehr leistungsfähige höhere Sprachen zur Verfügung, die ein … fehlerfreieres Programmieren erlauben (Schweizer Maschinenbau 16. 8. 83, 25).
die menschliche Sprache;
Sprache und Denken;
Die Natur hat dem Menschen nicht die Sprache gegeben, damit er den Mund hält (Bieler, Bonifaz 150);
der Mann starrte … nur maßlos erschreckt und blöde … und blieb … gänzlich ohne Verstand und Sprache (Ransmayr, Welt 57);
☆ jemandem bleibt die Sprache weg/verschlägt es die Sprache (jemand ist sehr überrascht, weiß nicht, was er sagen soll);
jemandem die Sprache verschlagen/(gehoben:) rauben (jemanden sehr überraschen, für jemanden kaum zu fassen sein: das, was der Computer preisgegeben hat, hat mir die Sprache verschlagen: Ich habe eine Schwester [Straessle, Herzradieschen 177]).
2.
Jürgen zögert mit der Sprache (Chotjewitz, Friede 240);
☆ die Sprache auf etwas bringen/etwas zur Sprache bringen (etwas zum Thema des Gesprächs machen, von etwas zu sprechen beginnen: Wir haben den Kosovo bei den Verhandlungen öfters zur Sprache gebracht [Woche 3. 7. 98, 17]);
mit der Sprache [nicht] herausrücken/herauswollen (etwas Bestimmtes gar nicht, nur zögernd sagen, erzählen, eingestehen);
heraus mit der Sprache! (umgangssprachlich; nun sprich schon!, nun sag es schon!, nun gib es schon zu!);
zur Sprache kommen (erörtert werden).
3. a) Art des Sprechens; Stimme, Redeweise:
eine flüssige, schnelle, tiefe, dunkle Sprache;
ihre Sprache klingt rau;
man erkennt ihn an der Sprache;
der Sprache nach stammt sie aus Berlin;
b) Ausdrucksweise, Stil:
eine natürliche, schlichte, kunstlose, gehobene, bilderreiche, poetische, geschraubte, gezierte, [un]verständliche Sprache;
die Sprache der Dichtung, des Alltags, der Politik, der Werbung, der Gosse, der Gegenwart, des vorigen Jahrhunderts;
seine Sprache ist ungehobelt, arm an Worten, primitiv, ordinär;
die Jugend hat ihre eigene Sprache;
eine freche Sprache führen;
du könntest dich ruhig einer etwas gepflegteren Sprache befleißigen;
ein Ausdruck aus der Sprache der Jäger, der Bergleute;
In Wahrheit ist er hilflos, weil er sich verloren hat – auch seine früher präzise Sprache: Sie ist erstarrt, ungelenk, abgenutzt (Woche 25. 4. 97, 29);
Kein Zweifel, dass Kennedy der erste Staatsmann ist, der die Sprache der neuen Generation spricht (Dönhoff, Ära 191);
☆ eine deutliche/unmissverständliche Sprache [mit jemandem] sprechen/reden ([jemandem] offen, unverblümt, energisch seine Meinung sagen);
eine deutliche Sprache sprechen ([von Sachen] etwas meist Negatives, was nicht ohne Weiteres erkennbar, zu sehen ist, offenbar werden lassen: Neben den Bildern sprechen auch die beigefügten Tabellen eine deutliche Sprache: Abfall wird zur Bedrohung [Vaterland 27. 3. 85, 33]).
4. a) (historisch entstandenes und sich entwickelndes) System von Zeichen und Regeln, das einer Sprachgemeinschaft als Verständigungsmittel dient; Sprachsystem:
die lateinische, deutsche, englische Sprache;
lebende und tote, neuere und ältere Sprachen;
die afrikanischen Sprachen;
verwandte, indogermanische Sprachen;
Französisch ist eine schöne, klangvolle Sprache;
Deutsch gilt als schwere Sprache;
diese Sprache ist schwer, leicht zu lernen;
es gibt auf der Welt mindestens 2 500 [natürliche] Sprachen;
mehrere Sprachen sprechen, beherrschen;
etwas in eine andere Sprache übersetzen;
sie unterhalten sich in englischer Sprache;
Ü die Sprache des Herzens, der Liebe, der Leidenschaft;
die Sprache (Verständigung mithilfe bestimmter Signale) der Bienen, der Buckelwale;
Denn ich verstünde so ziemlich alle europäischen Sprachen (Roth, Beichte 11);
Die meisten sprechen ja eine fremde Sprache (Schnabel, Marmor 54);
Das … Humangenomprojekt soll jetzt dafür sorgen, dass die Forscher »die Sprache der Gene so lesen lernen wie einen Roman von Thomas Mann« (Woche 13. 3. 98, 27);
☆ dieselbe/die gleiche Sprache sprechen/reden (dieselbe Grundeinstellung haben und sich deshalb gut verstehen);
eine andere Sprache sprechen/reden (etwas ganz anderes, Gegensätzliches ausdrücken, zeigen);
in sieben Sprachen schweigen (scherzhaft; sich überhaupt nicht äußern; [bei einer Diskussion] stummer Zuhörer sein; nach einem Ausspruch des deutschen klass. Philologen F. A. Wolf [1759–1824]);
b) System von Zeichen (das der Kommunikation o. Ä. dient):
Programmiersprachen und andere formalisierte Sprachen;
die Sprache der [formalen] Logik;
Vor allem stehen sehr leistungsfähige höhere Sprachen zur Verfügung, die ein … fehlerfreieres Programmieren erlauben (Schweizer Maschinenbau 16. 8. 83, 25).