Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
speien
spei|en [mittelhochdeutsch spī(w)en, althochdeutsch spī(w)an, verwandt mit lateinisch spuere, ↑ "Sputum"; vgl. ↑ "speiben"] (gehoben):a) ↑ "spucken" (1 a-d):
Blut speien;
auf den Boden, nach jemandem, jemandem ins Gesicht speien;
Der wälzt sich auf dem Pflaster und speit (Kisch, Reporter 242);
Er … schüttelte die Sandkörner aus seinen Kleidern und spie sie aus seinem Munde (Hauptmann, Thiel 40);
er würde seinen Speichel auf die lieblich rot erstrahlende Herdplatte speien (Jahnn, Geschichten 108);
vor einer Bretterbude … saßen zwei Fischer, spieen braunen Tabaksaft neben sich (Rolf Schneider, November 71);
Ü der Mensch kann nicht immer nur in sich hineinwürgen, er muss auch von sich speien dürfen (A. Zweig, Grischa 217);
Und Haubitzen, Mörser, Nebelwerfer spien Feuer (Plievier, Stalingrad 209);
Und es gibt Berge, die Schwefel und Rauch und glühende Steine in den blauen Himmel speien (Frisch, Cruz 23);
die Bagger …, schwarze, erdige Kohle in gebogenen Strahlen speiend (Berger, Augenblick 63);
b) ↑ "spucken" (3):
Ich spei' auf den ganzen Krieg, unter solchen Bedingungen (Hacks, Stücke 227);
c) sich übergeben:
er wurde seekrank und musste speien;
zum Speien (emotional; äußerst abstoßend, unerträglich: unsere ersten Nazis – zum Speien! [Kuby, Sieg 196]).
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