Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Speiche
Spei|che, die; -, -n [mittelhochdeutsch speiche, althochdeutsch speihha, eigentlich wohl = langes, zugespitztes Holzstück, verwandt mit ↑ "spitz"]:1. eines der strahlenförmig angeordneten strebenartigen Teile des Rades, die die Felge mit der Nabe verbinden:
eine Speiche ist verbogen, gerissen, gebrochen;
eine Speiche ersetzen, einsetzen, einfädeln, einziehen, spannen;
ein Lenkrad mit vier Speichen;
Mit der einen Fußspitze, die sie in die Speichen eines Kinderwagens gesteckt hatte … (Gaiser, Jagd 131);
zwei Jahre darauf verunglückte die Duncan, als ihr Markenzeichen, der überlange rote Schal, in die Speichen ihres Bugatti geriet (FAZ 3. 2. 96, 32);
dem Schicksal, dem Rad der Geschichte o. Ä. in die Speichen greifen/fallen (gehoben; das Schicksal, den Lauf der Geschichte o. Ä. aufzuhalten suchen: … aber Sie werden einsehen, dass es unnütz ist, dem Schicksal in die Speichen zu fallen [Th. Mann, Zauberberg 115]; Politik und Geschichte nehmen ihm die Luft zum Atmen, wenn er nicht, wie Büchners »Große Männer«, dem Zeitrad »kühn in die Speichen« greift [FAZ 12. 6. 96, N6]; Wieder erweist sich Aitmatow als ein missionarischer Moralist, der mit seinen Romanen und Novellen dem Rad der Geschichte in die Speichen greifen will [FAZ 17. 11. 94, 36]).
2. [wohl in Anlehnung an lateinisch radius = Rad-, Armspeiche] (Anatomie) Knochen des Unterarms auf der Seite des Daumens:
Elle und Speiche;
er hat sich bei dem Sturz die Speiche [des linken Arms] gebrochen.
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