Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Sonne
Sọn|ne, die; -, -n [mittelhochdeutsch sunne, althochdeutsch sunna, alte indogermanische Bezeichnung, verwandt mit lateinisch sol = Sonne]:1.
a) als gelb bis glutrot leuchtende Scheibe am Himmel erscheinender, der Erde Licht und Wärme spendender Himmelskörper:
die aufgehende, untergehende, leuchtende Sonne;
die abendliche, mittägliche, herbstliche, winterliche Sonne;
die goldene Sonne;
die liebe Sonne;
die Sonne geht auf, geht unter;
die Sonne scheint, steht hoch am Himmel, steht im Westen, sinkt hinter den Horizont, brennt vom Himmel herab, bricht durch die Wolken;
heute kommt die Sonne nicht heraus (bleibt sie hinter Wolken oder Nebel verborgen);
die Sonne hat sich hinter den Wolken versteckt;
die Sonne sticht;
die Sonne lacht (scheint von einem wolkenlosen Himmel);
die Sonne meint es heute gut [mit uns] (wir haben heute viel Sonnenschein);
die Sonne im Rücken haben;
gegen die Sonne fahren, spielen, fotografieren;
in die Sonne gucken, blinzeln;
die um die Sonne kreisenden Planeten;
sie lebten unter südlicher Sonne (gehoben; im Süden, in südlichen Breiten);
er ist der glücklichste Mensch unter der Sonne (gehoben; ist sehr glücklich);
eine Sonde zur Sonne schicken;
Ü die Sonne der Liebe, des Friedens, der Freiheit;
Jetzt sollte man … am Boden kriechen, so wie Emilia gekrochen war, bevor die Sonne ihres Glücks aufgegangen (Lederer, Bring 91);
R es gibt [doch] nichts Neues unter der Sonne (auf der Welt; nach Pred. 1, 9); die Sonne bringt es an den Tag (ein Unrecht bleibt auf die Dauer nicht verborgen; Titel und Kehrreim eines Gedichts von A. v. Chamisso [1781–1838]); und die Sonne Homers, siehe! Sie lächelt auch uns (die kosmische Ordnung hat sich im Laufe der Geschichte der Menschheit nicht verändert; Schlussvers von Schillers »Elegie«); es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch an das Licht der Sonnen (auch was man ganz verborgen halten möchte, kommt eines Tages heraus, wird bekannt);
die Sonne zieht Wasser/hat Wasserstrahlen (umgangssprachlich; die Sonne scheint durch einen Dunstschleier, was auf bevorstehenden Regen hindeutet; nach den hellen Streifen, die die durch den Dunst fallenden Sonnenstrahlen auf dem Wasser bilden);
keine Sonne sehen (umgangssprachlich; keine Aussicht auf Erfolg haben: wenn unsere Mannschaft gut drauf ist, sehen die Gäste heute keine Sonne);
b) Licht [und Wärme] der Sonne; Sonnenstrahlen; Sonnenschein:
[eine] gleißende, sengende Sonne;
die Sonne hat sie gebräunt, hat ihr Haar gebleicht;
die unbarmherzige Sonne hat alles verdorren lassen;
hier kommt die Sonne den ganzen Tag nicht hin;
Sonne lag über dem Land (gehoben; es lag im Sonnenschein);
hier gibt es nicht viel Sonne;
die Sonne meiden, nicht vertragen können;
das Zimmer hat den ganzen Tag über Sonne;
sie hat die Sonne im Gesicht (ihr Gesicht wird von der Sonne beschienen);
er ließ sich die Sonne auf den Pelz brennen (umgangssprachlich; sonnte sich);
die Pflanzen kriegen hier nicht genug Sonne;
Tomaten brauchen viel Sonne;
etwas zum Trocknen an die Sonne legen;
geh mir aus der Sonne! (geh mir aus dem Licht!);
er legt sich stundenlang in die Sonne;
in der [prallen] Sonne sitzen;
etwas in der Sonne trocknen lassen;
in der Sonne braten, sich von der/in der Sonne braten lassen (umgangssprachlich; sich sonnen);
von der Sonne versengtes Gras;
sich vor der, vor zu viel Sonne schützen;
Sonne im Herzen haben (veraltend; ein fröhlicher Mensch sein).
2. (Astronomie) zentraler Stern eines Sonnensystems:
… deren (= der Milchstraßen) jede aus Unmengen flammender Sonnen, … Planeten … und kalten Trümmerfeldern von Eisen, Stein und kosmischem Staub bestehe (Th. Mann, Krull 314).
3. (seltener)
a) Kurzform von ↑ "Heizsonne";
b) Kurzform von ↑ "Höhensonne" (2a, 2b).
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