Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
sittlich
sịtt|lich [mittelhochdeutsch sitelich, althochdeutsch situlīh]:1. die ↑ "Sitte" (2) betreffend, darauf beruhend, dazu gehörend; der Sitte, ↑ "Moral" (1) entsprechend:
sittliche Bedenken, Einwände, Vorurteile, Forderungen, Maßstäbe;
der sittliche Verfall eines Volkes;
die sittliche Kraft, der sittliche Wert (die im Hinblick auf Sitte, Moral vorbildhafte Wirkung) eines Kunstwerks;
es ist deine sittliche Pflicht, ihr zu helfen;
ihm fehlt die sittliche Reife;
ein sittlich hochstehender Mensch;
Wir konnten nicht von einer sittlichen Norm abweichen: es gab keine solche Norm (K. Mann, Wendepunkt 108);
weil der sich über Unrats Sohn sittlich entrüstet hatte (H. Mann, Unrat 30).
2. die ↑ "Sitte" (2), Moral genau beachtend; moralisch einwandfrei; sittenstreng:
ein sittlicher Mensch;
sittliches Verhalten;
ein sittliches Leben führen;
sie handelte in allem, was sie tat, stets sittlich;
ein überempfindliches Gewissen und ein tief ausgeprägtes sittliches Bewusstsein (NJW 19, 1984, 1081).
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