Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
sinken
sịn|ken [mittelhochdeutsch sinken, althochdeutsch sinkan, Herkunft ungeklärt]:1. a) sich (durch sein geringes Gewicht bzw. durch den Auftrieb abgebremst) langsam senkrecht nach unten bewegen; niedersinken:
etwas sinkt [langsam, schnell];
der Ballon, das Flugzeug sinkt allmählich;
im Schein der sinkenden (gehoben; untergehenden) Sonne;
Ü der Abend, die Dämmerung sinkt (bricht herein);
er ist moralisch tief gesunken (in einen Zustand moralischer Zerrüttung geraten);
b) sinkend (1 a) an einen bestimmten Ort gelangen; absinken:
auf den Grund des Meeres, auf den Boden, in die Tiefe sinken;
langsam sinken die Schneeflocken, die Blätter zur Erde;
gleich sinkt die Sonne hinter den Horizont;
c) (von Booten, Schiffen durch das Eindringen von Wasser) auf den Grund eines Gewässers sinken (1 b); untergehen:
die Fähre, das U-Boot ist vor Rügen gesunken;
das Boot kann [praktisch] nicht sinken;
das Gemälde zeigt die sinkende »Titanic«;
das Wrack eines gesunkenen Schiffs;
d) (durch sein Gewicht) [langsam] in den weichen Untergrund eindringen, einsinken:
in den tiefen Schnee sinken;
er wäre vor Verlegenheit am liebsten in die Erde gesunken;
todmüde sank er ins Bett, in die Kissen, in einen Sessel;
in Ohnmacht sinken (gehoben; ohnmächtig werden);
in [tiefen] Schlaf sinken (gehoben; fest einschlafen);
Allzu leicht sinkt der Fuß ins quellende Moor (Simmel, Stoff 59);
e) aus einer aufrechten Haltung o. Ä. [langsam] niederfallen, [erschlaffend] niedersinken:
tödlich getroffen sank er nach vorn, nach hinten, zu Boden;
sie sank ihm an die Brust;
er ließ den Kopf auf die Schulter sinken;
der Kopf sank ihm auf die Brust;
sie sank auf/in die Knie (gehoben; ließ sich langsam auf die Knie nieder);
sich/einander in die Arme sinken (einander umarmen);
die Arme, die Zeitung, das Buch sinken lassen;
die Hände in den Schoß sinken lassen;
Alle drei, vier Stunden läuft er zum Hauptpostamt … um dann sinkenden Herzens zu erfahren, dass … (Heym, Nachruf 86).
2. a) niedriger werden; an Höhe verlieren, abnehmen:
das [Hoch]wasser, der Wasserpegel ist gesunken;
die Quecksilbersäule sinkt;
b) weniger werden, sich vermindern:
der Blutdruck, das Fieber sinkt;
das Thermometer ist auf, unter null gesunken;
das Thermometer, Barometer sinkt (zeigt eine Abnahme der Temperatur, des Luftdrucks an);
sinkende Temperaturen;
Wenn der Hb-Gehalt unter eine kritische Grenze sinkt (Hackethal, Schneide 193);
im späten Oktober, bei sinkendem Licht (Strauß, Niemand 211);
c) (im Wert) fallen, geringer werden, an Wert verlieren:
die Kurse, Preise sinken;
der Wert des Geldes, die Kaufkraft, das Bruttosozialprodukt ist gesunken;
im Kurs, Preis, Wert sinken;
die Aktien sind gesunken;
das Pfund drohte unter 1,40 Euro zu sinken;
der Dollar ist um einen Cent gesunken;
Ü in der Gunst des Publikums, in jemandes Achtung sinken;
d) kleiner, geringer, weniger werden, nachlassen, abnehmen:
die Nachfrage, der Verbrauch, die Produktion sinkt;
jemandes Mut, Vertrauen, Hoffnung sinkt;
seine Chancen sind eher noch gesunken;
ein Sinken der Auflage, deren Höhe maßgeblich für die Anzeigenpreise ist (NJW 19, 1984, 1124).
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