Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Siegel
Sie|gel, das; -s, - [mittelhochdeutsch sigel, mittelniederdeutsch seg(g)el < lateinisch sigillum = kleine Figur, Bildchen; Abdruck des Siegelrings, Verkleinerungsform von: signum, ↑ "Signum"]:1. a) Stempel zum Abdruck, Eindruck eines Zeichens in weiche Masse, zum Siegeln; Petschaft:
Die Kunst der Herstellung von Siegeln aus weichem Steinmaterial (Bild. Kunst I, 122);
b) Abdruck eines Siegels (1 a), einen Siegelabdruck tragendes Stück Siegellack o. Ä., mit dem etwas versiegelt ist:
das Siegel war beschädigt;
ein Siegel an etwas anbringen;
etwas mit einem Siegel verschließen, versehen;
ein Siegel aufbrechen, öffnen;
Ü das Buch trägt unverkennbar ihr Siegel (ist deutlich als ihr Werk zu erkennen);
[jemandem] etwas unter dem Siegel der Verschwiegenheit, strengster Geheimhaltung o. Ä. mitteilen o. Ä.: ([jemandem] etwas unter der Voraussetzung, dass es nicht weitergesagt wird, mitteilen: er hat es mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut; Es war das offenste Geheimnis des Jahres: Mir verriet es ein Bekannter unter dem Siegel der Verschwiegenheit, unter dem ich es an ausgewählte Freunde weitergab [taz 23. 11. 98, 24]).
2. a) Stempel, mit dem man ein Siegel (2 b) auf etwas drückt:
bei dem Einbruch im Rathaus sind mehrere Siegel entwendet worden;
b) Stempelabdruck, mit dem Behörden o. Ä. die Echtheit von Dokumenten, Urkunden o. Ä. bestätigen; Dienstsiegel:
ein amtliches Siegel;
das Schriftstück trug das Siegel des Bundespräsidenten, der Stadt, der Universität Heidelberg;
ein Siegel fälschen, entfernen;
Akten, teils in Mappen, teils mit großen notariellen Siegeln (Maass, Gouffé 30).
3. von jemandem als Siegelbild benutzte Darstellung o. Ä.:
das Siegel des Königs ist ein Doppeladler.
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