Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
seit
1seit [mittelhochdeutsch sīt, althochdeutsch sīd, eigentlich = später als, zu althochdeutsch sīd(ōr) = später, komparativisches Adverb zu einem Adjektiv mit der Bedeutung »spät« (vgl. gotisch seiþus = spät), verwandt mit ↑ "säen" in dessen alter Bedeutungserweiterung »los-, nachlassen; säumen«]:dient zur Angabe des Zeitpunkts, zu dem, oder der Zeitspanne, bei deren Beginn ein noch anhaltender Zustand, Vorgang begonnen hat:
seit Kurzem/kurzem, Neuem/neuem, Langem/langem, Längerem/längerem;
seit Jahren, Tagen, vier Wochen;
seit gestern, damals, jenem Tage, ihrem Weggang;
er wird seit Kriegsende vermisst;
seit wann bist du wieder in Wien?;
der gefährlichste Diktator seit Hitler;
seit Tschernobyl essen wir keine Waldpilze mehr;
seit dem Kabelfernsehen (umgangssprachlich; seit es Kabelfernsehen gibt);
seit [eh und] je (schon immer; solange sich jemand erinnern kann: dieses Problem hat mich seit eh und je, seit je beschäftigt).
2seit [zu: seit]:
gibt den Zeitpunkt an, zu dem ein bestimmter Zustand, Vorgang eingetreten ist:
seit er die Firma leitet, sind alle zufrieden;
ich fühle mich viel besser, seit ich die Kur gemacht habe, keinen Kaffee mehr trinke;
seit sie das letzte Mal hier war, habe ich nichts mehr von ihr gehört;
Mama … hatte angefangen zu malen, seit sie arbeitslos war (Thor [Übers.], Ich 51).
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