Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
schwirren
schwịr|ren [aus dem Niederdeutschen < mittelniederdeutsch swirren, lautmalend]:1. a) ein helles, zitterndes Geräusch hervorbringen, hören lassen:
im Spinnennetz schwirrt eine Fliege;
die Sehne des Bogens, die Klinge des Degens schwirrte;
ein schwirrendes Geräusch;
das Schwirren der Telegrafendrähte im Wind;
außer dem leisen Schwirren des Ventilators war kein Geräusch zu vernehmen;
Er … empfand in allen Nerven das tausendfältige, einlullende Schwirren der Zikaden (Geissler, Wunschhütlein 65);
b) mit schwirrendem (1 a) Geräusch fliegen:
Insekten schwirren durch die Nacht;
eine Schar Spatzen schwirrte über den Platz;
Granatsplitter, Pfeile schwirrten durch die Luft, ihm um die Ohren;
In der Ferne schwirrte ein Rudel fliegender Fische (Rehn, Nichts 51);
Ü Gerüchte schwirrten durchs Haus und wurden … tuschelnd diskutiert (Maass, Gouffé 228);
Und wäre es wirklich so gewesen, dass ihm derlei Gedanken durch den Kopf schwirren wollten, während er so dahinging (H. Kolb, Wilzenbach 141);
c) (umgangssprachlich) sich schnell irgendwohin bewegen:
über die Gänge, durch den Saal schwirren;
Die drei Töchter des Feldwebels Knopf schwirren aus dem Hause (Remarque, Obelisk 90);
Er (= ein Düsenjäger) schwirrte als silberner Punkt durch das Blau (Bastian, Brut 47).
2. von etwas erfüllt und deshalb unruhig und voller Geräusche sein:
Die kleine Stadt schwirrte von Gerüchten und Prophezeiungen (K. Mann, Wendepunkt 45);
die soziale Eifersucht … und die Klatschsucht: dergleichen sei römisch. Wo ein paar Römer zusammenkämen, schwirre die Luft von Kolportagen (Fest, Im Gegenlicht 394);
es schwirrte von Zurufen (Gaiser, Jagd 20).
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