Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Schwinge
Schwịn|ge, die; -, -n [mittelhochdeutsch swinge = ↑ "Flegel" (2), Wanne besonders zum Reinigen von Getreide, zu ↑ "schwingen"]:1. (gehoben)
a) ↑ "Flügel" (1 a) besonders eines großen Vogels mit großer Spannweite:
der Adler breitet seine Schwingen [aus];
Als Cotta den letzten Anstieg überwand, … kamen ihm die Aasvögel so nahe, dass er das Rauschen ihrer Schwingen hörte (Ransmayr, Welt 233);
und mit lautlosen Schwingen umkreiste das Lager der Schläfer … die große jagende Eule (A. Zweig, Grischa 81);
Ü der Vogel mit den Propellern und den weiten Schwingen (Plievier, Stalingrad 133);
Die Schwingen des Todes … beschatteten auch meine kindliche Stirn (K. Mann, Wendepunkt 49);
und das ist es gewiss, was die Schwingen Ihres Geistes beschwert. Mut, meine Beste! Und fassen Sie Unternehmungslust! (Th. Mann, Krull 83);
So erhob … die Erwartung des Weltendes und die Hoffnung auf den wiederkommenden Herrn aufs Neue ihre Schwingen (erwachten sie wieder; Thielicke, Ich glaube 258);
b) ↑ "Flügel" (1 b):
die gebrochene Schwinge eines Erzengels (Langgässer, Siegel 470);
c) (Zoologie) Schwungfeder:
Bei einer nächtlichen Flatterei hatte er (= der Vogel) sich dann fast sämtliche Schwingen … abgebrochen (Lorenz, Verhalten I, 40).
2. (landschaftlich) flacher, ovaler Korb aus Span- oder Weidengeflecht:
Eilig pflücken die Mädchen, im Nu füllt sich die mitgebrachte Schwinge (Fussenegger, Zeit 148).
3. (Technik) Teil eines Getriebes, das um einen festen Drehpunkt hin und her schwingt.
4. (Landwirtschaft) Kurzform von ↑ "Hanfschwinge", ↑ "Flachsschwinge".
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