Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
schwinden
schwịn|den [mittelhochdeutsch swinden, althochdeutsch swintan]:1. (gehoben)
a) [unaufhaltsam] immer weiter abnehmen, sich verringern [und schließlich restlos verschwinden, erlöschen, aufhören zu existieren]:
die Vorräte, die Ressourcen schwinden zusehends;
das Geld, das Vermögen schwindet immer rascher;
die Kräfte des Patienten schwanden sichtlich;
der Schmerz begann allmählich zu schwinden;
der Mut, die Hoffnung, das Vertrauen, das Interesse schwand immer mehr;
20 Millionen Hektar Regenwald werden jährlich vernichtet, mit ihm schwinden die Arten (natur 2, 1991, 15);
das Horn auf der Stirn schwand nur langsam (Fallada, Herr 186);
Jaro sagt es mit solcher Gewissheit, dass Heinz alle Ängste schwinden spürt (Brod, Annerl 132);
Nach dem Zusammenbruch der bayerischen Räterepublik … schwand mein politisches Interesse (K. Mann, Wendepunkt 75);
vielleicht sind die Kokainwirkungen schon im Schwinden begriffen (Brod, Annerl 184);
b) dahingehen, vergehen:
die Jahre schwinden;
Ü Der Romanschreiber Fontane schwindet mit seiner Zeit (hat über seine Zeit hinaus keine Wirkung, Geltung; Tucholsky, Werke II, 356);
c) allmählich entschwinden, verschwinden, sich entfernen:
ihre Gestalt schwand in der Dämmerung;
das Lächeln schwand aus ihrem Gesicht;
Wohl doch betroffen, sahen das Mäxchen, Siggi und Fränki der Schritt nach Schritt schwindenden Billy nach (Grass, Butt 619);
Noch ehe er auf das Pflaster prallte, war seine Besinnung geschwunden (war er bewusstlos; Loest, Pistole 80).
2. (Fachsprache) (von Werkstücken o. Ä.) durch Abkühlen, Erhärten oder Trocknen im Volumen abnehmen.
3. (Rundfunk) durch Interferenz an Lautstärke verlieren:
der Sender schwindet.
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