Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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schweigen
schwei|gen [mittelhochdeutsch swīgen, althochdeutsch swīgēn, im Neuhochdeutschen mit seinem Veranlassungswort mittelhochdeutsch, althochdeutsch sweigen = zum Schweigen bringen zusammengefallen, Herkunft ungeklärt]:a) nicht [mehr] reden; nicht antworten; kein Wort sagen:
beharrlich, hartnäckig, verstockt, verbissen, trotzig, betroffen, verlegen, bedrückt, ratlos schweigen;
die Rednerin schwieg einen Augenblick;
(herrische Aufforderung) schweig! (herrische Aufforderung: sag ja nichts mehr [dagegen]!);
ich habe lange geschwiegen;
kannst du schweigen (etwas, was man dir anvertraut, für dich behalten)?;
vor sich hin schweigen (umgangssprachlich; wortlos dasitzen);
aus Angst, Verlegenheit, Höflichkeit schweigen;
vor Schreck, Staunen schweigen;
der Angeklagte schweigt auf alle Fragen;
über, von etwas schweigen (nichts davon sagen);
zu allen Vorwürfen hat er stets geschwiegen (sich nicht geäußert, sich nicht verteidigt);
schweigend dastehen;
in schweigender Andacht, Zustimmung, Anklage;
Ü darüber schweigt die Geschichtsschreibung, die Erinnerung;
davon hatte er seiner Frau geschwiegen (selten; das hatte er ihr verschwiegen; Plivier, Stalingrad 102);
Aber du hast am Krieg nicht schlecht verdient und zu allen Sauereien geschwiegen (nichts dagegen gesagt oder unternommen; Kirst, 08/15, 847);
Die Berge schwiegen silbergrau (Frisch, Stiller 143);
☆ ganz zu schweigen von … (und in ganz besonderem Maße …; und erst recht …: das Hotel war schlecht, ganz zu schweigen vom Essen; K Über die feilen Weiberknechte! – Republiken wollen sie stürzen, können keiner Metze nicht schweigen [Schiller, Fiesco III, 4]);
b) nicht [mehr] tönen, keine Klänge, Geräusche [mehr] hervorbringen:
der Sänger, das Radio schweigt;
der von den Putschisten besetzte Sender schweigt immer noch;
nur über Mittag schwiegen die Presslufthämmer für eine Stunde;
die Geschütze schweigen (gehoben; es wird nicht [mehr] geschossen);
von da an schwiegen die Waffen (gehoben; da wurden die Kampfhandlungen eingestellt);
K Noch diese Nacht … wird am bewussten Orte Laurette bey der kleinen Pforte im Garten auf der Wache stehn, durch schweigende (nicht knarrende) leicht angelehnte Türen ins Brautgemach ihn heimlich einzuführen (Wieland, Klelia 5, 26); K ↑ "verschweigen" (1):
Wie aber? Schweigst du mir das Kostbarste? (Schiller, Semele 1);
Noch einen Grund, sich nicht zu säumen, darf ich nicht schweigen (Wieland, Gandalin 6, 1794 f.)
schwei|gen
beharrlich, hartnäckig, verstockt, verbissen, trotzig, betroffen, verlegen, bedrückt, ratlos schweigen;
die Rednerin schwieg einen Augenblick;
(herrische Aufforderung) schweig! (herrische Aufforderung: sag ja nichts mehr [dagegen]!);
ich habe lange geschwiegen;
kannst du schweigen (etwas, was man dir anvertraut, für dich behalten)?;
vor sich hin schweigen (umgangssprachlich; wortlos dasitzen);
aus Angst, Verlegenheit, Höflichkeit schweigen;
vor Schreck, Staunen schweigen;
der Angeklagte schweigt auf alle Fragen;
über, von etwas schweigen (nichts davon sagen);
zu allen Vorwürfen hat er stets geschwiegen (sich nicht geäußert, sich nicht verteidigt);
schweigend dastehen;
in schweigender Andacht, Zustimmung, Anklage;
Ü darüber schweigt die Geschichtsschreibung, die Erinnerung;
davon hatte er seiner Frau geschwiegen (selten; das hatte er ihr verschwiegen; Plivier, Stalingrad 102);
Aber du hast am Krieg nicht schlecht verdient und zu allen Sauereien geschwiegen (nichts dagegen gesagt oder unternommen; Kirst, 08/15, 847);
Die Berge schwiegen silbergrau (Frisch, Stiller 143);
☆ ganz zu schweigen von … (und in ganz besonderem Maße …; und erst recht …: das Hotel war schlecht, ganz zu schweigen vom Essen; K Über die feilen Weiberknechte! – Republiken wollen sie stürzen, können keiner Metze nicht schweigen [Schiller, Fiesco III, 4]);
b) nicht [mehr] tönen, keine Klänge, Geräusche [mehr] hervorbringen:
der Sänger, das Radio schweigt;
der von den Putschisten besetzte Sender schweigt immer noch;
nur über Mittag schwiegen die Presslufthämmer für eine Stunde;
die Geschütze schweigen (gehoben; es wird nicht [mehr] geschossen);
von da an schwiegen die Waffen (gehoben; da wurden die Kampfhandlungen eingestellt);
K Noch diese Nacht … wird am bewussten Orte Laurette bey der kleinen Pforte im Garten auf der Wache stehn, durch schweigende (nicht knarrende) leicht angelehnte Türen ins Brautgemach ihn heimlich einzuführen (Wieland, Klelia 5, 26); K ↑ "verschweigen" (1):
Wie aber? Schweigst du mir das Kostbarste? (Schiller, Semele 1);
Noch einen Grund, sich nicht zu säumen, darf ich nicht schweigen (Wieland, Gandalin 6, 1794 f.)