Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
schwätzen
schwạ̈t|zen [spätmittelhochdeutsch swatzen, swetzen, zu mittelhochdeutsch swateren = rauschen, klappern, wohl lautmalend; vgl. ↑ "schwadern"]:1. (besonders süddeutsch) ↑ "schwatzen" (1):
Ich habe Kopf- und Halsschmerzen und gar keine Lust zu schwätzen (Th. Mann, Krull 164);
Ü der Brunnen …, lebendiges Wasser, das in der Nacht gemütlich schwätzt und den Mann unterhält (Waggerl, Brot 17).
2. (besonders süddeutsch abwertend)
a) ↑ "schwatzen" (2 a):
dass der Verteidiger von künstlerischer Freiheit schwätzte (Kühn, Zeit 61);
Ü kaum anders …, als man auf das kindlich selbstvergnügte Selbstgespräch eines Brunnens horcht, der lallend vom Ewigen schwätzt (Musil, Mann 1160);
b) ↑ "schwatzen" (2 b):
Nein, man soll nichts darauf geben, was sie schwätzen (Fallada, Mann 181);
dass das alles nicht wahr sein konnte, was der Viviani geschwätzt hatte (Sommer, Und keiner 198);
c) ↑ "schwatzen" (2 c):
wer schwätzt da schon wieder?
3. (besonders süddeutsch abwertend) ↑ "schwatzen" (3):
auf ihn kannst du dich verlassen, er schwätzt garantiert nicht.
4. (besonders westmitteldeutsch, süddeutsch) sprechen, reden:
der Kleine fängt schon an zu schwätzen;
der Papagei kann schwätzen;
kannst du nicht etwas lauter, deutlicher schwätzen?;
sie schwätzt schwäbisch;
Er liebte nicht die gedrechselte Sprache der hohen Politik, er schwätzte, wie ihm der Schnabel gewachsen war (Augsburger Allgemeine 29./30. 4. 78, 4);
Sei so gut und halt deinen Schnabel, sonst schwätz' ich deutsch mit dir (Hesse, Sonne 43).
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