Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
schwarz
schwạrz [mittelhochdeutsch, althochdeutsch swarz, ursprünglich = dunkel, schmutzfarbig]:1. von der dunkelsten Färbung, die alle Lichtstrahlen absorbiert, kein Licht reflektiert:
schwarzes Haar;
schwarzer Samt;
eine schwarze Katze;
schwarze Schuhe, Strümpfe;
zu einer Feier im schwarzen Anzug erscheinen;
eine Trauerkarte mit schwarzem Rand;
schwarz wie Ruß;
sein Gesicht war schwarz von Ruß;
sie ist schwarz gekleidet;
ein Kleid schwarz färben;
im Sommer sollte frau schwarz behaarte Beine lieber rasieren;
ein hübscher, schwarz gelockter Junge;
am schwarz geränderten, schwarz umränderten, schwarz umrandeten Briefumschlag erkannte man die Trauerpost;
ein schwarz gemusterter, schwarz gestreifter Stoff;
schwarz (intensiv, mit erhöhter Ablagerung von Rauchpartikeln) geräuchertes Fleisch;
sie hissten eine schwarz umflorte (mit einem schwarzen Flor als Zeichen der Trauer versehene) Fahne;
im letzten Spiel bin ich schwarz geworden (Skat; habe ich keinen einzigen Stich bekommen);
das kleine Schwarze (knielanges, festliches schwarzes Kleid);
ein Schuss ins Schwarze (ins schwarz markierte Zentrum der Schießscheibe);
R denn was man schwarz auf weiß (schriftlich) besitzt, kann man getrost nach Hause tragen (nach Goethe, Faust I, 1966 f.); das kann ich dir schwarz auf weiß geben (darauf kannst du dich verlassen);
jemand kann warten, bis er, sie schwarz wird/schwarzwird (umgangssprachlich; jemand wird umsonst auf etwas warten; eigentlich in Bezug auf das Verwesen der Leiche);
schwarz von etwas sein (emotional; gedrängt voll von etwas sein: der Kadaver war schwarz von Fliegen; der Platz war schwarz von Menschen);
schwarz auf weiß (umgangssprachlich; zur Sicherheit, Bekräftigung schriftlich, sodass man sich darauf verlassen kann; eigentlich = mit schwarzer Tinte [Druckerschwärze] auf weißes Papier geschrieben [gedruckt]: etwas schwarz auf weiß haben, besitzen);
ins Schwarze treffen (mit etwas genau das Richtige tun, sagen).
2. a) von sehr dunklem Aussehen:
schwarze Kirschen;
schwarzer Pfeffer;
schwarzes Brot (Schwarzbrot);
eine schwarze (gehoben; sternlose) Nacht;
der Kaffee ist mir zu schwarz (zu stark);
der Kuchen ist schwarz geworden (umgangssprachlich; ist beim Backen verbrannt);
den Kaffee schwarz (ohne Milch) trinken;
b) von [sehr] dunkler Hautfarbe:
ein schwarzer Jazzmusiker;
sie hat eine schwarze Mutter und einen weißen Vater;
die unterdrückte schwarze Mehrheit;
die Führer der schwarzen Minderheit;
seine Hautfarbe ist schwarz;
sie sind stolz darauf, schwarz zu sein;
wenn sie … mit schwarzen GIs Prügeleien anfingen (Fels, Sünden 97).
3. (umgangssprachlich) von Schmutz dunkel:
schwarze Hände, Fingernägel;
der Kragen ist ganz schwarz;
du bist schwarz an der Nase;
du hast dich schwarz gemacht;
jemandem nicht das Schwarze unter dem [Finger]nagel gönnen (umgangssprachlich; jemandem gegenüber äußerst missgünstig sein).
4. a) (umgangssprachlich, oft abwertend) vom Katholizismus geprägt; eine überwiegend katholische Bevölkerung habend:
das Münsterland ist eine ganz schwarze Gegend;
nur der Süden des Landes ist schwarz;
b) (Politikjargon) christdemokratisch, konservativ [geprägt, regiert o. Ä.]:
ein schwarzer Wahlkreis;
eine schwarze Regierung;
im schwarzen Bayern;
schwarz wählen;
Man … riet mir zwischendurch, bei der kommenden Arbeiterkammerwahl die Schwarzen zu wählen, weil es sonst in der Arbeiterkammer allzu rot würde (Innerhofer, Schattseite 122).
5. a) unheilvoll, düster:
von schwarzen Gedanken geplagt werden;
es war vielleicht der schwärzeste Tag in ihrem Leben, der jüngeren deutschen Geschichte;
alles schwarz in schwarz sehen, malen;
b) böse; niederträchtig:
schwarze Pläne, Gedanken hegen;
eine der schwärzesten Taten der Kriminalgeschichte;
er hegte einen ganz schwarzen (schlimmen) Verdacht.
6. [eigentlich = im Dunkeln, im Verborgenen liegend, geschehend] (umgangssprachlich) illegal; ohne behördliche Genehmigung, ohne Berechtigung:
schwarze Geschäfte;
schwarzes Geld (Schwarzgeld);
etwas schwarz kaufen, exportieren;
schwarz über die Grenze gehen, einreisen;
etwas schwarz (in Schwarzarbeit) tun;
schwarz (ohne die Gebühren zu zahlen) fernsehen;
schwarz Bus fahren (mit dem Bus schwarzfahren);
schwarz (ohne Führerschein) Auto fahren;
vor dem schwarzen Umtausch von Devisen warnt der Fachmann (Augsburger Allgemeine 11. 2. 78, 21).
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