Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
schürfen
schụ̈r|fen [mittelhochdeutsch schür(p)fen, althochdeutsch scurphen = aufschneiden, ausweiden; (Feuer) anschlagen, verwandt mit ↑ "scharf"]:1. a) (die Haut) durch Schaben, Kratzen o. Ä. mit etwas Scharfem, Rauem oberflächlich verletzen:
sich die Haut, das Knie schürfen;
b) durch Schürfen (1 a) in einen bestimmten Zustand bringen:
sich [den Arm] blutig schürfen;
sich [am Knie] wund schürfen;
c) sich eine Schürfung, eine Schürfwunde zuziehen:
er hat sich [am Ellenbogen] geschürft.
2. sich schabend, scharrend [geräuschvoll] über etwas hinwegbewegen:
der Schild der Planierraupe schürft über den Boden;
Die Leine schürfte kratzend an den scharfen Kanten der Kaminöffnung (Apitz, Wölfe 111).
3. (Bauwesen) eine an der Oberfläche liegende Schicht des Bodens abtragen, abgraben (z. B. als Vorarbeit beim Straßenbau).
4. (Bergbau)
a) an der Oberfläche liegende Schichten des Bodens abtragen, um eine Lagerstätte aufzufinden oder zugänglich zu machen:
dort soll demnächst geschürft werden;
Ü wenn wir der Sache wirklich auf den Grund kommen wollen, müssen wir allerdings noch erheblich tiefer schürfen (uns noch erheblich eingehender damit beschäftigen);
Deshalb hatte er sich … entschlossen, unter die Glücksritter unseres gehetzten Jahrhunderts zu gehen und nach Uran zu schürfen (schürfend zu suchen; Menzel, Herren 110);
b) (im Tagebau) abbauen, fördern:
Braunkohle, Erz schürfen.
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