Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Schuh
Schuh, der; -[e]s, -e und - [mittelhochdeutsch schuoch, althochdeutsch scuoh, wohl eigentlich = Schutzhülle]:1. Fußbekleidung aus einer festen, aber biegsamen, glatten oder mit ↑ "Profil" (5) versehenen Sohle [mit ↑ "Absatz" (1)] und einem Oberteil meist aus weicherem Leder:
hohe, feste, leichte, flache, hochhackige, spitze, gefütterte, elegante, modische, sportliche Schuhe;
ein Paar Schuhe;
die Schuhe passen, drücken, sind bequem;
Schuhe kaufen;
die Schuhe anziehen, zuschnüren, eincremen, putzen, besohlen, auf den Spanner tun;
das Kind braucht neue Schuhe;
diesen Schuh (Schuhe dieses Modells) verkaufen wir sehr viel, gern;
Sie hat ein weißes Kleid an und silberne Schuhe mit hohen Absätzen (H. Gerlach, Demission 256);
R umgekehrt wird ein Schuh draus (die Sache ist umgekehrt, muss andersherum angefangen werden; bei bestimmten Schuhen wurde das Oberleder früher so an die Sohle genäht, dass das Werkstück vor der Fertigstellung gewendet werden musste);
zwei Paar Schuhe sein (umgangssprachlich; ↑ "Stiefel" [1 a]: Aber Waschen und Baden sind zwei Paar Schuh' [Muschg, Gegenzauber 210]);
wissen o. Ä., wo [jemanden] der Schuh drückt (umgangssprachlich; die Probleme, Kümmernisse, jemandes geheime Sorgen, Nöte kennen; auf einen Ausspruch des griechischen Schriftstellers Plutarch [etwa 46–125] zurückgehend: er hatte sehr wohl auch von anderen gewusst, wo sie der Schuh drückt [Plievier, Stalingrad 122]; … erklärte der Teamchef auf unmissverständliche Art, wo der Schuh drückt [Kicker 6, 1982, 21]);
sich die Schuhe [nach etwas] ablaufen (umgangssprachlich; 2"Hacke" : ich habe mir nach dem Buch die Schuhe abgelaufen und es trotzdem nicht gekriegt);
jemandem die Schuhe ausziehen (umgangssprachlich; jemanden in Erstaunen, Zorn o. Ä. versetzen: das zieht einem glatt die Schuhe aus; deswegen zogen mir diese Sprüche die Schuhe aus [Stern 42, 1980, 115]);
sich etwas an den Schuhen abgelaufen haben (umgangssprachlich; eine Erfahrung längst gemacht haben, etwas längst kennen; ursprünglich von den wandernden Handwerksgesellen stammend);
jemandem etwas in die Schuhe schieben (jemandem die Schuld an etwas zuschieben: dafür kannst du niemandem die Schuld in die Schuhe schieben! [Ossowski, Liebe ist 18]; Im darauf folgenden Jahr starb er, und man beeilte sich, auch dies den Jesuiten in die Schuhe zu schieben [Friedell, Aufklärung 50]);
nicht in jemandes Schuhen stecken mögen (↑ "Haut" [1 a]).
2. (Technik)
a) Schutzhülle aus Metall oder Kunststoff am unteren Ende eines Pfahls, an Verbindungsstellen von Bauteilen o. Ä.;
b) Kurzform von ↑ "Kabelschuh", ↑ "Hemmschuh", ↑ "Bremsschuh".
3. (früher) ↑ "Fuß" (4).
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