Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
schüchtern
schụ̈ch|tern [ursprünglich = scheu gemacht (von Tieren), aus dem Niederdeutschen, zu mittelniederdeutsch schüchteren = (ver)scheuchen; scheu weglaufen, Weiterbildung von ↑ "scheuchen"; vgl. ↑ "einschüchtern", ↑ "verschüchtern"]:a) scheu, zurückhaltend, anderen gegenüber gehemmt:
ein schüchternes Kind;
ein schüchterner Liebhaber;
mit schüchterner (Schüchternheit verratender) Stimme;
sie ist [noch] sehr schüchtern;
er steht schüchtern abseits, lächelt schüchtern;
eine sich sonst schüchtern gebende Walliserin (Menzel, Herren 63);
»Ich wollte mich nicht einmischen«, hatte die Sekretärin schüchtern geantwortet (Bastian, Brut 163);
b) nur vorsichtig, zaghaft [sich äußernd] in Erscheinung tretend:
eine schüchterne Hoffnung;
beim ersten schüchternen Versuch;
eine schüchtern vorgebrachte Bitte;
Wo der römische Legionär, der Kaufmann und der Jurist hinkamen, gab es überhaupt kein Bier. Schüchterne Anfänge, es zu brauen, … hatte Bacchus sehr bald erstickt (Jacob, Kaffee 53);
Sie kam, steckte aber nur den Kopf durch die Türe, die sie schüchtern geöffnet hatte (R. Walser, Gehülfe 162).
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