Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Schublade
Schub|la|de, die:1. Schubfach:
Ü sie schreibt für die Schublade (was sie schreibt, wird nicht veröffentlicht);
Russen … konnten da alles ungestört durchstöbern, Schubladen aufziehen (Kempowski, Uns 9);
… schaut er, wie die Polizisten die Schubladen aufbrechen (Feuchtwanger, Erfolg 737);
Der Zahnarzt nahm ein Päckchen Tabak aus der Schublade (Böll, Haus 33);
Eine solche Summe wie diese hat man nicht in der Schublade liegen (Langgässer, Siegel 512);
Da sich aber selten vier Hornisten von Format zusammenfinden, schlummert das Konzertstück in den Schubladen meist still vor sich hin (es bleibt liegen und wird nicht gespielt; Orchester 7/8, 1984, 659);
…, ob die Pläne realisiert werden oder wieder in den Schubladen verschwinden (zurückgestellt werden; Zeit 14. 3. 75, 33).
2. (umgangssprachlich) Kategorie (in die etwas [leichtfertig, ungerechtfertigterweise] eingeordnet wird):
seine Musik, Malerei passt eigentlich in keine Schublade;
von diesen Leuten wirst du gleich in eine [bestimmte] Schublade gesteckt;
in Schubladen (abwertend; starren Einteilungsprinzipien) denken;
Woher nehmen sich manche das Recht, über andere zu urteilen, über sie zu bestimmen, nur weil sie nicht in ihre Schubladen passen (Petersen, Resonanz 85).
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