Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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schön
schön [mittelhochdeutsch schœne, althochdeutsch scōni, ursprünglich = ansehnlich; was gesehen wird, verwandt mit ↑ "schauen"]:1. a) von einem Aussehen, das so anziehend auf jemanden wirkt, dass es als wohlgefällig, bewundernswert empfunden wird:
ein schöner Mann;
schöne Frauen, Mädchen;
schöne Gesichtszüge, Haare, Augen, Hände, Beine;
ein schönes Profil, einen schönen Busen, Körper haben;
(scherzhaft als Anrede im vertraulichen Ton:) schöne Frau, was wünschen Sie?;
sie ist schön von Gestalt;
sie hat ein Lächeln, das sie schön macht;
sich für jemanden, für das Fest schön machen (mit der Absicht, sich ein besonders angenehmes, reizvolles Aussehen zu verleihen, sorgfältig Gesichts- und Körperpflege betreiben und sich gut, hübsch anziehen);
er hat [einen ausgeprägten] Sinn für das Schöne;
sie war die Schönste von allen;
Sie war nicht hübsch, aber sehr schön (Th. Mann, Krull 441);
Dieses Mal geht es um einen bizarren Kunstraub, in den eine Gesellschaft von Schicken, Schönen, Scheußlichen verwickelt ist (Woche 3.7.98, 35);
b) in seiner Art besonders reizvoll, ansprechend, sehr angenehm oder wohltuend auf das Auge oder Ohr wirkend:
schöne Farben, Kleider, Stoffe, Möbel, Weingläser;
ein schöner Anblick;
eine schöne Gegend, Landschaft, Stadt;
dieser alte Schrank ist ein ausgesucht schönes Stück;
eine auffällig schöne Stimme haben;
die Blumen sind sehr schön;
bevor wir einziehen, wollen wir die neue Wohnung noch ein bisschen schön machen;
etwas ist schön anzusehen, sieht schön aus;
er hat sehr schön Orgel gespielt;
Das unruhige, tiefe Blau dort draußen glich der Farbe jener … Wellen, die gegen Roms schöne Küsten schlugen (Ransmayr, Welt 12);
Einer dieser kurzen Pullover war schwarz und hatte einen Silberaufdruck. Er war wahnsinnig schön (Thor [Übers.], Ich 25);
Wenn unsere Nachbarin … schön angezogen spazieren ging (Wimschneider, Herbstmilch 77);
c) von einer Art, die jemandem sehr gut gefällt, die jemandes Geschmack entspricht:
sie hat eine schöne Wohnung, Schrift;
das sind nichts als schöne (ironisch; leere, schmeichlerische) Worte;
ein Bild, Buch schön finden;
sie ist schön eingerichtet;
jemandem etwas Schönes schenken;
d) in einer Weise verlaufend, die angenehme Gefühle auslöst:
ich hatte einen sehr schönen Traum;
wir haben einen schönen Urlaub verlebt;
macht euch doch mal ein paar schöne Tage an der See;
das war eine schöne Zeit;
er hatte einen schönen Tod (er ist ohne Qualen, längere Krankheit gestorben);
(in Höflichkeitsformeln:) ich wünsche Ihnen einen schönen Abend, ein schönes Wochenende;
schöne Ferien!;
das Wetter ist anhaltend schön (sonnig und klar);
schön, dass du mitkommst, da bist!;
das war alles nicht sehr schön für sie;
was hier passiert, das ist nicht mehr schön (umgangssprachlich; übersteigt das erträgliche Maß);
wir haben es schön hier;
ich hatte mir alles so schön gedacht, aber es ist leider nichts daraus geworden;
meine Erwartungen haben sich aufs Schönste/(auch:) schönste bestätigt;
ich kann mir was Schöneres vorstellen, als bei dem Wetter im Auto zu sitzen;
Trotz des schönen Sommers war sie blass (Danella, Hotel 100);
Es war ein schönes (angenehmes) Gefühl, einfach so dazusitzen (Thor [Übers.], Ich 52);
R das ist [doch] zu schön, um wahr zu sein;
e) (besonders norddeutsch) ↑ "gut" (1 a):
ein schöner Wein, Schweinebraten;
das riecht, schmeckt schön;
bei einem schönen Glas Bier (Aberle, Stehkneipen 72).
2. a) von einer Art, die Anerkennung verdient, die als positiv, erfreulich empfunden wird:
das ist ein schöner Zug an, von ihr;
das war nicht schön von dir;
er hat sich ihr gegenüber nicht sehr schön verhalten;
der Wein ist schön klar;
(ironisch:) »Ich bin ganz und gar gegen Schnüffelei.« Zwischenrufe (»Wie schön«), Gelächter (Spiegel 9, 1979, 27);
b) so beschaffen, dass Lob durchaus angebracht ist:
er hat eine sehr schöne Arbeit geschrieben;
was nützt das schönste (ein noch so gutes, das beste) Gesetz, wenn es jeder ungestraft missachten kann?;
warum regst du dich auf? Das Programm ist doch sehr schön!;
die Mannschaft hat ganz schön gespielt;
das hast du [aber] schön gemacht!
3. verblasst in Höflichkeitsformeln:
[recht] schöne Grüße an Ihren Mann;
haben Sie schönsten, recht schönen Dank für Ihre Bemühungen;
danke schön, bitte schön;
bitte schön, können Sie mir sagen, wie viel Uhr es ist?
4. verblasst als Ausdruck des Einverständnisses:
[also, na] schön!;
das ist ja alles schön und gut (umgangssprachlich; zwar in Ordnung), aber trotzdem muss ich auch Bedenken anmelden.
5. (in Verbindung mit »so«) verblasst als Ausdruck kritischer oder ironischer Distanz:
sie ist kein Kind von Traurigkeit, wie man so schön sagt;
diese Partei steht, wie es so schön heißt, auf dem Boden der Verfassung.
6. (umgangssprachlich) wie es gewünscht, erwartet wird, wie es angebracht ist:
schön der Reihe nach!;
schön langsam fahren!;
seid schön vorsichtig, still, brav!;
passt schön auf!;
ich werde mich schön aus der Sache heraushalten;
ich habe mich natürlich schön hinten angestellt;
Bleib schön liegen. Du musst dich ausruhen (Chotjewitz, Friede 136);
und wasch dir immer schön die Hände (Kempowski, Zeit 262);
arbeitet sie schön fleißig? (Innerhofer, Schattseite 107).
7. (umgangssprachlich) im Hinblick auf Anzahl, Menge, Ausmaß beträchtlich:
einen schönen Schrecken bekommen;
du bist [mir] ein schöner Schwätzer;
du bist ein ganz schöner Angeber, Angsthase;
sie hat ein schönes (hohes) Alter erreicht;
das ist eine [ganz] schöne Leistung, Menge;
das war ganz schön blöd, leichtsinnig, unverschämt von ihm;
sie sitzt [ganz] schön in der Tinte;
wir mussten uns ganz schön anstrengen, beeilen;
Also 50 Mark in der Stunde ist ja ein schönes Stück Geld (Hornschuh, Ich bin 48);
Diese schöne Zahl muss sich allerdings an der Gesamtbeschäftigungszahl von 331 000 messen (Allgemeine Zeitung 6. 2. 85, 4);
Der hat einen ganz schönen Vogel (Brasch, Söhne 13);
Simrock sei schön dumm gewesen, überhaupt hinzugehen (Becker, Tage 156);
Das geht ganz schön an die Substanz (Zivildienst 2, 1986, 13);
Der spinnt ganz schön heute (H. Gerlach, Demission 66);
Du gehst mir ganz schön auf den Geist! (Fels, Unding 303).
8. (umgangssprachlich ironisch) wenig erfreulich, zu Unmut, Verärgerung Anlass gebend:
das sind ja schöne Aussichten;
du machst [mir] ja schöne Geschichten;
das war eine schöne Bescherung, ein schöner Reinfall;
schöne Scheiße!;
das wird ja immer schöner mit dir!;
da hast du etwas Schönes angerichtet!;
R das wäre ja noch schöner! (das ist ja unerhört!; das kommt gar nicht infrage!)
ein schöner Mann;
schöne Frauen, Mädchen;
schöne Gesichtszüge, Haare, Augen, Hände, Beine;
ein schönes Profil, einen schönen Busen, Körper haben;
(scherzhaft als Anrede im vertraulichen Ton:) schöne Frau, was wünschen Sie?;
sie ist schön von Gestalt;
sie hat ein Lächeln, das sie schön macht;
sich für jemanden, für das Fest schön machen (mit der Absicht, sich ein besonders angenehmes, reizvolles Aussehen zu verleihen, sorgfältig Gesichts- und Körperpflege betreiben und sich gut, hübsch anziehen);
sie war die Schönste von allen;
Sie war nicht hübsch, aber sehr schön (Th. Mann, Krull 441);
Dieses Mal geht es um einen bizarren Kunstraub, in den eine Gesellschaft von Schicken, Schönen, Scheußlichen verwickelt ist (Woche 3.7.98, 35);
b) in seiner Art besonders reizvoll, ansprechend, sehr angenehm oder wohltuend auf das Auge oder Ohr wirkend:
schöne Farben, Kleider, Stoffe, Möbel, Weingläser;
ein schöner Anblick;
eine schöne Gegend, Landschaft, Stadt;
dieser alte Schrank ist ein ausgesucht schönes Stück;
eine auffällig schöne Stimme haben;
die Blumen sind sehr schön;
bevor wir einziehen, wollen wir die neue Wohnung noch ein bisschen schön machen;
etwas ist schön anzusehen, sieht schön aus;
er hat sehr schön Orgel gespielt;
Das unruhige, tiefe Blau dort draußen glich der Farbe jener … Wellen, die gegen Roms schöne Küsten schlugen (Ransmayr, Welt 12);
Einer dieser kurzen Pullover war schwarz und hatte einen Silberaufdruck. Er war wahnsinnig schön (Thor [Übers.], Ich 25);
Wenn unsere Nachbarin … schön angezogen spazieren ging (Wimschneider, Herbstmilch 77);
c) von einer Art, die jemandem sehr gut gefällt, die jemandes Geschmack entspricht:
sie hat eine schöne Wohnung, Schrift;
das sind nichts als schöne (ironisch; leere, schmeichlerische) Worte;
ein Bild, Buch schön finden;
sie ist schön eingerichtet;
d) in einer Weise verlaufend, die angenehme Gefühle auslöst:
ich hatte einen sehr schönen Traum;
wir haben einen schönen Urlaub verlebt;
macht euch doch mal ein paar schöne Tage an der See;
das war eine schöne Zeit;
er hatte einen schönen Tod (er ist ohne Qualen, längere Krankheit gestorben);
(in Höflichkeitsformeln:) ich wünsche Ihnen einen schönen Abend, ein schönes Wochenende;
schöne Ferien!;
das Wetter ist anhaltend schön (sonnig und klar);
schön, dass du mitkommst, da bist!;
das war alles nicht sehr schön für sie;
was hier passiert, das ist nicht mehr schön (umgangssprachlich; übersteigt das erträgliche Maß);
wir haben es schön hier;
ich hatte mir alles so schön gedacht, aber es ist leider nichts daraus geworden;
ich kann mir was Schöneres vorstellen, als bei dem Wetter im Auto zu sitzen;
Trotz des schönen Sommers war sie blass (Danella, Hotel 100);
Es war ein schönes (angenehmes) Gefühl, einfach so dazusitzen (Thor [Übers.], Ich 52);
R das ist [doch] zu schön, um wahr zu sein;
e) (besonders norddeutsch) ↑ "gut" (1 a):
ein schöner Wein, Schweinebraten;
das riecht, schmeckt schön;
bei einem schönen Glas Bier (Aberle, Stehkneipen 72).
2. a) von einer Art, die Anerkennung verdient, die als positiv, erfreulich empfunden wird:
das ist ein schöner Zug an, von ihr;
das war nicht schön von dir;
er hat sich ihr gegenüber nicht sehr schön verhalten;
der Wein ist schön klar;
(ironisch:) »Ich bin ganz und gar gegen Schnüffelei.« Zwischenrufe (»Wie schön«), Gelächter (Spiegel 9, 1979, 27);
b) so beschaffen, dass Lob durchaus angebracht ist:
er hat eine sehr schöne Arbeit geschrieben;
was nützt das schönste (ein noch so gutes, das beste) Gesetz, wenn es jeder ungestraft missachten kann?;
warum regst du dich auf? Das Programm ist doch sehr schön!;
die Mannschaft hat ganz schön gespielt;
das hast du [aber] schön gemacht!
3. verblasst in Höflichkeitsformeln:
[recht] schöne Grüße an Ihren Mann;
haben Sie schönsten, recht schönen Dank für Ihre Bemühungen;
danke schön, bitte schön;
bitte schön, können Sie mir sagen, wie viel Uhr es ist?
4. verblasst als Ausdruck des Einverständnisses:
[also, na] schön!;
das ist ja alles schön und gut (umgangssprachlich; zwar in Ordnung), aber trotzdem muss ich auch Bedenken anmelden.
5. (in Verbindung mit »so«) verblasst als Ausdruck kritischer oder ironischer Distanz:
sie ist kein Kind von Traurigkeit, wie man so schön sagt;
diese Partei steht, wie es so schön heißt, auf dem Boden der Verfassung.
6.
schön der Reihe nach!;
schön langsam fahren!;
seid schön vorsichtig, still, brav!;
passt schön auf!;
ich werde mich schön aus der Sache heraushalten;
ich habe mich natürlich schön hinten angestellt;
Bleib schön liegen. Du musst dich ausruhen (Chotjewitz, Friede 136);
und wasch dir immer schön die Hände (Kempowski, Zeit 262);
arbeitet sie schön fleißig? (Innerhofer, Schattseite 107).
7. (umgangssprachlich) im Hinblick auf Anzahl, Menge, Ausmaß beträchtlich:
einen schönen Schrecken bekommen;
du bist [mir] ein schöner Schwätzer;
du bist ein ganz schöner Angeber, Angsthase;
sie hat ein schönes (hohes) Alter erreicht;
das ist eine [ganz] schöne Leistung, Menge;
das war ganz schön blöd, leichtsinnig, unverschämt von ihm;
sie sitzt [ganz] schön in der Tinte;
wir mussten uns ganz schön anstrengen, beeilen;
Also 50 Mark in der Stunde ist ja ein schönes Stück Geld (Hornschuh, Ich bin 48);
Diese schöne Zahl muss sich allerdings an der Gesamtbeschäftigungszahl von 331 000 messen (Allgemeine Zeitung 6. 2. 85, 4);
Der hat einen ganz schönen Vogel (Brasch, Söhne 13);
Simrock sei schön dumm gewesen, überhaupt hinzugehen (Becker, Tage 156);
Das geht ganz schön an die Substanz (Zivildienst 2, 1986, 13);
Der spinnt ganz schön heute (H. Gerlach, Demission 66);
Du gehst mir ganz schön auf den Geist! (Fels, Unding 303).
8. (umgangssprachlich ironisch) wenig erfreulich, zu Unmut, Verärgerung Anlass gebend:
das sind ja schöne Aussichten;
du machst [mir] ja schöne Geschichten;
das war eine schöne Bescherung, ein schöner Reinfall;
schöne Scheiße!;
das wird ja immer schöner mit dir!;
R das wäre ja noch schöner! (das ist ja unerhört!; das kommt gar nicht infrage!)