Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Schnabel
Schna|bel, der; -s, Schnäbel [mittelhochdeutsch snabel, althochdeutsch snabul, wohl verwandt mit ↑ "schnappen"]:1. (bei verschiedenen Wirbeltieren, besonders den Vögeln) aus Ober- und Unterkiefer gebildeter, vorspringender, oft spitz auslaufender, von einer Hornschicht überzogener Fortsatz vorn am Kopf:
ein langer, kurzer, spitzer, krummer, gekrümmter, breiter, dicker, starker, kräftiger, gelber Schnabel;
den Schnabel aufreißen, aufsperren, wetzen;
der Vogel pickte, hackte mit dem Schnabel ein Loch in die Rinde;
der Storch klappert mit dem Schnabel;
dass eine Hochbrutente einem mit einem Küken im Schnabel abfliegenden Kolkraben nachflog (Lorenz, Verhalten I, 200).
2. (umgangssprachlich) 1"Mund" (1 a):
mach, sperr mal deinen Schnabel auf!;
Seine Schwester Klara wurde achtzig Jahre alt … Einen Schnabel voll Nahrung am Tag und kalte Bäder, das war ihre ganze Lebenskunst (Fels, Kanakenfauna 50);
reden, sprechen, wie einem der Schnabel gewachsen ist (umgangssprachlich; unbekümmert, frei heraus und ohne Ziererei sprechen);
den Schnabel halten (umgangssprachlich; 1"Mund" [1 a]);
den Schnabel [nicht] aufmachen/auftun (umgangssprachlich; 1"Mund" [1 a]);
sich den Schnabel verbrennen (umgangssprachlich; 1"Mund" [1 a]);
jemandem [mit etwas] den Schnabel stopfen (umgangssprachlich; 1"Mund" [1 a]);
seinen Schnabel an jemandem wetzen (umgangssprachlich; boshaft, abfällig über jemanden reden; über jemanden lästern: sie braucht immer jemanden, an dem sie ihren Schnabel wetzen kann).
3. nach außen verlängerte Ausbuchtung, kleine Röhre zum Ausgießen an einer Kanne, einem Krug:
an der Kanne ist der Schnabel abgebrochen.
4. (bei antiken und mittelalterlichen Schiffen) verlängerter, spitz zulaufender Bug.
5. (Musik) schnabelförmiges Mundstück bei bestimmten Blasinstrumenten.
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