Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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schmieren
schmie|ren [mittelhochdeutsch smir(we)n, althochdeutsch smirwen, zu ↑ "Schmer"]:1. a) mit Schmiermitteln versehen; ölen:
die quietschenden Türangeln, Gelenke, Achsen schmieren;
das Tretlager muss [neu] geschmiert werden;
mit Mehrbereichsöl ist, wird der Motor bei jeder Temperatur optimal geschmiert;
R wer gut schmiert, der gut fährt (mit Bestechung erreicht man sein Ziel);
☆ wie geschmiert (umgangssprachlich; reibungslos: Artikel schreiben, meine ich, Aufrufe. Das ging bei Kurt wie geschmiert [Loest, Pistole 160]);
b) durch seine fettige, ölige Beschaffenheit bewirken, dass etwas [gut] gleitet:
Grafit schmiert ausgezeichnet;
das Mittel löst Rost und schmiert;
das dünne Öl schmiert nicht mehr so gut, wenn der Motor warm ist (Frankenberg, Fahren 122);
c) [ein]fetten:
die Stiefel schmieren.
2. a) auf etwas streichen, als Brotaufstrich auftragen:
Honig, Marmelade aufs Brötchen schmieren;
schmier die Wurst nicht so dick!;
Er pickte ihnen die Fleischbrocken aus dem Gulasch, schmierte sich die Butter fingerdick aufs Brot (Jaeger, Freudenhaus 55);
b) etwas mit etwas bestreichen, mit Aufstrich versehen:
wenn du Hunger hast, schmier dir doch ein Brot;
Marmeladenbrötchen, Butterstullen, Schmalzbrote schmieren;
geschmierte Brötchen;
Während ich den Kaffee aufgoss und Semmeln schmierte und belegte (Fallada, Herr 53);
c) streichend über eine Fläche, irgendwohin verteilen:
[sich] Creme ins Gesicht, Pomade ins Haar schmieren;
Lehm, Mörtel in die Fugen schmieren;
er hat sich lauter Seifenschaum ins Gesicht geschmiert (Hausmann, Abel 142);
Trotzdem musste Glum immer öfter sein Gemisch aus Gips, Sand und Kalk an die Decken schmieren (Böll, Haus 82);
Ü … aber Lumumba schmierte uns noch allerlei auf die Backe von Solidarität und so (Loest, Pistole 194).
3. a) (umgangssprachlich abwertend) flüchtig und nachlässig schreiben, malen:
das Kind schmiert [beim Zeichnen, Schreiben] fürchterlich;
sie schmiert so, dass man vieles einfach nicht lesen kann;
die Schulaufgaben ins Heft schmieren;
er schmierte die Nummer hastig auf einen Zettel;
b) (umgangssprachlich) nicht sauber, nicht einwandfrei ↑ "schreiben" (1 b); Kleckse, Flecken machen, die verwischen:
der Kugelschreiber schmiert;
die Tinte schmiert;
der Radiergummi schmiert;
die Farbe schmiert (Druckwesen; die Schrift o. Ä. wird beim Drucken unrein, wird durch Farbe verschmiert).
4. (abwertend)
a) an Wände o. Ä. schreiben, malen und diese (in den Augen des Sprechers) dadurch verunzieren:
[politische] Parolen, Symbole an Hauswände schmieren;
wir … schmierten Hakenkreuze auf teure Spiegel (Hilsenrath, Nazi 55);
b) in einer Weise schreiben, die von anderen als minderwertig empfunden wird; schnell und ohne Sorgfalt verfassen:
einen Artikel für die Zeitung schmieren;
er hat mehr als 20 Stücke, nur dummes Zeug geschmiert;
Abhandlungen über die Gedichte irgendeines Dichterlings zu schmieren …: das züchtet nur leeren Hochmut (Musil, Mann 1336).
5. (salopp abwertend) bestechen:
einen Stadtrat, Politiker schmieren;
die Polizisten waren geschmiert worden;
er schmierte sich ganze Garden Beamte und Angestellte (Seghers, Transit 284);
früher habe man ja auch schmieren müssen, wenn man habe gut fahren wollen (Fühmann, Judenauto 52).
6. (Kartenspiel, besonders Skat) demjenigen, mit dem man zusammenspielt, eine Karte mit vielen Augen beigeben.
7. (Musikjargon)
a) (auf einem Instrument) unsauber spielen;
b) (beim Singen) einen Ton unsauber zum nächsten hinüberziehen.
8. ☆ jemandem eine, ein paar schmieren (salopp; jemanden ohrfeigen: am liebsten hätte ich dem Kerl eine geschmiert);
eine, ein paar geschmiert kriegen/bekommen (salopp; geohrfeigt werden: du kriegst gleich ein paar geschmiert!)
die quietschenden Türangeln, Gelenke, Achsen schmieren;
das Tretlager muss [neu] geschmiert werden;
mit Mehrbereichsöl ist, wird der Motor bei jeder Temperatur optimal geschmiert;
R wer gut schmiert, der gut fährt (mit Bestechung erreicht man sein Ziel);
☆ wie geschmiert (umgangssprachlich; reibungslos: Artikel schreiben, meine ich, Aufrufe. Das ging bei Kurt wie geschmiert [Loest, Pistole 160]);
b) durch seine fettige, ölige Beschaffenheit bewirken, dass etwas [gut] gleitet:
Grafit schmiert ausgezeichnet;
das Mittel löst Rost und schmiert;
das dünne Öl schmiert nicht mehr so gut, wenn der Motor warm ist (Frankenberg, Fahren 122);
c) [ein]fetten:
die Stiefel schmieren.
2. a) auf etwas streichen, als Brotaufstrich auftragen:
Honig, Marmelade aufs Brötchen schmieren;
schmier die Wurst nicht so dick!;
Er pickte ihnen die Fleischbrocken aus dem Gulasch, schmierte sich die Butter fingerdick aufs Brot (Jaeger, Freudenhaus 55);
b) etwas mit etwas bestreichen, mit Aufstrich versehen:
wenn du Hunger hast, schmier dir doch ein Brot;
Marmeladenbrötchen, Butterstullen, Schmalzbrote schmieren;
geschmierte Brötchen;
Während ich den Kaffee aufgoss und Semmeln schmierte und belegte (Fallada, Herr 53);
c) streichend über eine Fläche, irgendwohin verteilen:
[sich] Creme ins Gesicht, Pomade ins Haar schmieren;
Lehm, Mörtel in die Fugen schmieren;
er hat sich lauter Seifenschaum ins Gesicht geschmiert (Hausmann, Abel 142);
Trotzdem musste Glum immer öfter sein Gemisch aus Gips, Sand und Kalk an die Decken schmieren (Böll, Haus 82);
Ü … aber Lumumba schmierte uns noch allerlei auf die Backe von Solidarität und so (Loest, Pistole 194).
3. a) (umgangssprachlich abwertend) flüchtig und nachlässig schreiben, malen:
das Kind schmiert [beim Zeichnen, Schreiben] fürchterlich;
sie schmiert so, dass man vieles einfach nicht lesen kann;
die Schulaufgaben ins Heft schmieren;
er schmierte die Nummer hastig auf einen Zettel;
b) (umgangssprachlich) nicht sauber, nicht einwandfrei ↑ "schreiben" (1 b); Kleckse, Flecken machen, die verwischen:
der Kugelschreiber schmiert;
die Tinte schmiert;
der Radiergummi schmiert;
die Farbe schmiert (Druckwesen; die Schrift o. Ä. wird beim Drucken unrein, wird durch Farbe verschmiert).
4. (abwertend)
a) an Wände o. Ä. schreiben, malen und diese (in den Augen des Sprechers) dadurch verunzieren:
[politische] Parolen, Symbole an Hauswände schmieren;
wir … schmierten Hakenkreuze auf teure Spiegel (Hilsenrath, Nazi 55);
b) in einer Weise schreiben, die von anderen als minderwertig empfunden wird; schnell und ohne Sorgfalt verfassen:
einen Artikel für die Zeitung schmieren;
er hat mehr als 20 Stücke, nur dummes Zeug geschmiert;
Abhandlungen über die Gedichte irgendeines Dichterlings zu schmieren …: das züchtet nur leeren Hochmut (Musil, Mann 1336).
5. (salopp abwertend) bestechen:
einen Stadtrat, Politiker schmieren;
die Polizisten waren geschmiert worden;
er schmierte sich ganze Garden Beamte und Angestellte (Seghers, Transit 284);
6. (Kartenspiel, besonders Skat) demjenigen, mit dem man zusammenspielt, eine Karte mit vielen Augen beigeben.
7. (Musikjargon)
a) (auf einem Instrument) unsauber spielen;
b) (beim Singen) einen Ton unsauber zum nächsten hinüberziehen.
8. ☆ jemandem eine, ein paar schmieren (salopp; jemanden ohrfeigen: am liebsten hätte ich dem Kerl eine geschmiert);
eine, ein paar geschmiert kriegen/bekommen (salopp; geohrfeigt werden: du kriegst gleich ein paar geschmiert!)