Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
schmeicheln
schmei|cheln [mittelhochdeutsch smeicheln, Weiterbildung aus: smeichen, ursprünglich = streichen]:1. a) übertrieben Gutes über jemanden sagen, ihn wortreich loben [um sich beliebt zu machen]:
man schmeichelte ihr, sie sei eine große Künstlerin;
sie schmeicheln ihrem Vorgesetzten;
er versteht zu schmeicheln;
»Sie haben herrlich gesungen«, schmeichelte er;
sich geschmeichelt fühlen;
b) jemandes Selbstgefühl heben:
es schmeichelt ihm, dass …;
diese Worte schmeicheln seiner Eitelkeit;
wie sie ihm als Schweizer schmeichelt, die fürchterliche Tatsache, dass es anderswo Konzentrationslager gibt (Frisch, Stiller 233);
c) jemandes äußere Vorzüge zur Geltung bringen, jemanden in ein günstiges Licht stellen:
dies Kleid schmeichelt jeder vollschlanken Dame;
Samt schmeichelt;
die Aufnahme ist geschmeichelt (lässt den Aufgenommenen vorteilhafter erscheinen, als er in Wirklichkeit aussieht);
ein geschmeicheltes Bild;
d) stolz sein, sich etwas auf etwas einbilden:
ich schmeichle mir, das schon längst erkannt zu haben;
Im November 1958 … konnte er (= Nikita Chruschtschow) sich noch schmeicheln, eine Milliarde Kommunisten, ein Drittel der Menschheit, hinter sich zu haben (Dönhoff, Ära 228).
2. a) (veraltend) liebkosen, zärtlich sein:
Kinder schmeicheln gern;
sie hat mit ihrer Mutter geschmeichelt;
Ü ein schmeichelndes (lieblich duftendes) Parfüm;
b) in jemandes Ohr, Sinne sanft hineindringen, eingehen:
die Klänge schmeicheln sich ins Ohr;
schmeichelnde Musik;
Mit nichts hätte Goldmund sich rascher wieder in sein Herz schmeicheln können (Hesse, Narziß 349).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: schmeicheln