Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
schlupfen
schlụp|fen (schweizerisch veraltet, süddeutsch, österreichisch), schlụ̈p|fen [mittelhochdeutsch slüpfen, slupfen, althochdeutsch slupfen, Intensivbildung zu ↑ "schliefen"]:1. sich gewandt und schnell [gleitend, durch eine Öffnung] in eine bestimmte Richtung bewegen:
aus dem Zimmer, durch den Zaun, hinter den Vorhang, in das Bett, unter die Decke schlupfen;
die Maus schlüpfte aus dem Loch;
Ü die nasse Seife schlüpft (gleitet) mir aus der Hand, durch die Finger;
ein Wort schlüpft jemandem über die/von den Lippen (entfährt jemandem);
da ist uns ein Fehler geschlüpft (schweizerisch; entgangen);
Krystyna schlüpfte nun häufiger durch einen Zaun, um nach beiden zu schauen (Stern 50, 1998, 194);
er schlüpft bei jedermann ins Vertrauen (Strauß, Niemand 200).
2. etwas schnell, besonders mit gleitenden, geschmeidigen Bewegungen an-, aus-, überziehen:
aus den Kleidern, in die Schuhe schlupfen;
Ü in die Rolle eines anderen schlupfen (die Rolle eines anderen geschickt übernehmen und sie ganz ausfüllen);
Wenn er … an betriebsamen Abenden im väterlichen Restaurant den Rock … auszog und in die weiße Kellnerjacke schlüpfte (Kirst, 08/15, 14).
3. sich aus dem Ei, der Puppe, der Larve herauslösen; ausschlüpfen, auskriechen:
das Küken ist [aus dem Ei] geschlüpft;
der Schmetterling schlüpft aus der Larve;
Um 3 Uhr nachmittags sah ich wieder nach und fand ein geschlüpftes Junges (Lorenz, Verhalten I, 57).
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