Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
schlimm
schlịmm [mittelhochdeutsch slim(p) = schief, schräg (vgl. althochdeutsch slimbī = Schräge), erst im Neuhochdeutschen = übel, schlecht, böse, Herkunft ungeklärt]:1. schwerwiegend und üble Folgen nach sich ziehend:
ein schlimmer Fehler;
ein schlimmes Vergehen;
man hat ihr die schlimmsten Dinge nachgesagt;
das ist sehr schlimm für ihn (trifft ihn sehr hart);
er hat sich bei dem Plan schlimm (umgangssprachlich; in schwerwiegender Weise) verkalkuliert.
2. in hohem Maße unangenehm, unerfreulich; ↑ "negativ" (2 a); übel, arg:
das sind schlimme Nachrichten;
schlimme Zustände;
eine schlimme Erfahrung;
eine schlimme Sache, Lage;
es ist alles halb so schlimm;
es ist gerade schlimm genug, dass wir warten müssen;
was schlimmer ist, wir mussten Strafe zahlen;
(entschuldigende Floskel) ist nicht schlimm! (das macht nichts!);
es hätte schlimm kommen können;
es steht schlimm (bedrohlich) um ihn;
man fürchtet das Schlimmste;
das Schlimmste ist, dass keiner geholfen hat;
es gibt Schlimmeres;
ich kann nichts Schlimmes (Negatives) dabei, daran finden;
ich meine, wir haben beide schlimmere Zeiten gesehen (Benrath, Konstanze 34).
3. (in moralischer Hinsicht) schlecht, böse, niederträchtig:
ein schlimmer Bursche, Geselle;
er ist ein ganz Schlimmer (scherzhaft; ein Schwerenöter);
Die Gegend sei »schlimm« und die Leute berüchtigt (Ossowski, Bewährung 111).
4. (familiär) (von einem Körperteil, Organ o. Ä.) entzündet, verletzt, schmerzend:
er hat einen schlimmen Hals, Zahn;
In Schiewenhorst bekam Hedwig Lau schlimme Mandeln (Grass, Hundejahre 99).
5. (umgangssprachlich) sehr:
heute ist es schlimm kalt;
Ich fing so schlimm an zu heulen, dass … (Schnurre, Bart 118).
6. (landschaftlich) schief, krumm, nicht richtig sitzend:
Zu einem leinenen ungefärbten Landrock trug sie einen alten grünseidenen Spenser, eine baumwollene Schürze und einen schlimmen weißen Halskragen (Keller, Romeo 26).
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