Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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schlicht
1schlịcht [aus dem Niederdeutschen, Mitteldeutschen < mittelniederdeutsch slicht, Nebenform von ↑ "schlecht"]:1. auf das Nötigste, das Wesentliche beschränkt, sich beschränkend; in keiner Weise aufwendig, ohne Zierrat oder überflüssiges Beiwerk; einfach und bescheiden:
schlichte Kleidung;
eine schlichte Wohnungseinrichtung;
eine schlichte Mahlzeit;
eine schlichte Melodie;
schlichte Ornamente, Muster;
in schlichten (einfachen und bescheidenen) Verhältnissen leben;
ein Kleid von schlichter Eleganz;
die schlichte Schönheit dieser Architektur;
eine schlichte Feier;
schlichtes (gehoben; glattes) Haar;
Mir haben meine Eltern den schlichten Vornamen Karl gegeben (Lentz, Muckefuck 7);
die schlichte Frömmigkeit Maria Theresias (Thieß, Reich 462);
Die Zimmer sind schlicht und sauber (Gute Fahrt 4, 1974, 47);
Die schlicht gezimmerte Bank (Th. Mann, Zauberberg 77).
2. nicht besonders gebildet, geistig nicht sehr aufgeschlossen:
ein schlichter Mensch;
ein schlichtes Gemüt haben;
es waren alles schlichte Leute.
3. ↑ 1"bloß" (2), ↑ 2"rein" (2 a):
das ist eine schlichte Tatsache;
ein schlichtes Gebot der Menschlichkeit (Dürrenmatt, Meteor 57);
… ob sexuelle Motive bei diesen Diebereien eine Rolle spielten oder ob sie einer schlichten Bereicherungsabsicht entsprangen (Noack, Prozesse 147).
4. (Handarbeiten norddeutsch) ↑ "recht…" (1 b),↑ 1"rechts" (1 c):
schlichte Maschen;
schlicht stricken.
5. ☆ schlicht um schlicht (im direkten Tausch, Leistung gegen Leistung; schlicht steht hier in der älteren Bedeutung »auf geradem Wege, direkt«: Verrechnungsschwierigkeiten gibt es dabei nicht; wir tauschen schlicht um schlicht [Dönhoff, Ära 89]).
2schlịcht:
drückt eine emotionale Verstärkung einer Aussage aus; ganz einfach, einfach nur; unverblümt gesagt:
das ist schlicht gelogen, falsch;
Es scheint schlicht unvorstellbar (MM 22. 7. 74, 2);
Ganze Partien des »Ulysses« sind schlicht langweilig (Tucholsky, Werke II, 385);
Arrhythmien also? Vielleicht Anzeichen einer Tachykardie. Oder einfach schlicht Stress, denkt Schröder (Heim, Traumschiff 34);
☆ schlicht und einfach (umgangssprachlich verstärkend; ganz einfach, ohne Umstände [gesagt]: ich werde es schlicht und einfach abstreiten; den Geburtstag hatte er schlicht und einfach vergessen);
schlicht und ergreifend (umgangssprachlich scherzhaft; ganz einfach, ohne Umstände [gesagt]: Ja, ich habe schlicht und ergreifend Angst davor, rauszukommen [Grossmann, Schwul 63]).
1schlịcht
schlichte Kleidung;
eine schlichte Wohnungseinrichtung;
eine schlichte Mahlzeit;
eine schlichte Melodie;
schlichte Ornamente, Muster;
in schlichten (einfachen und bescheidenen) Verhältnissen leben;
ein Kleid von schlichter Eleganz;
die schlichte Schönheit dieser Architektur;
eine schlichte Feier;
schlichtes (gehoben; glattes) Haar;
Mir haben meine Eltern den schlichten Vornamen Karl gegeben (Lentz, Muckefuck 7);
die schlichte Frömmigkeit Maria Theresias (Thieß, Reich 462);
Die Zimmer sind schlicht und sauber (Gute Fahrt 4, 1974, 47);
Die schlicht gezimmerte Bank (Th. Mann, Zauberberg 77).
2. nicht besonders gebildet, geistig nicht sehr aufgeschlossen:
ein schlichter Mensch;
ein schlichtes Gemüt haben;
es waren alles schlichte Leute.
3. ↑ 1"bloß" (2), ↑ 2"rein" (2 a):
das ist eine schlichte Tatsache;
ein schlichtes Gebot der Menschlichkeit (Dürrenmatt, Meteor 57);
… ob sexuelle Motive bei diesen Diebereien eine Rolle spielten oder ob sie einer schlichten Bereicherungsabsicht entsprangen (Noack, Prozesse 147).
4. (Handarbeiten norddeutsch) ↑ "recht…" (1 b),↑ 1"rechts" (1 c):
schlichte Maschen;
schlicht stricken.
5. ☆ schlicht um schlicht (im direkten Tausch, Leistung gegen Leistung; schlicht steht hier in der älteren Bedeutung »auf geradem Wege, direkt«: Verrechnungsschwierigkeiten gibt es dabei nicht; wir tauschen schlicht um schlicht [Dönhoff, Ära 89]).
2schlịcht
drückt eine emotionale Verstärkung einer Aussage aus; ganz einfach, einfach nur; unverblümt gesagt:
das ist schlicht gelogen, falsch;
Es scheint schlicht unvorstellbar (MM 22. 7. 74, 2);
Ganze Partien des »Ulysses« sind schlicht langweilig (Tucholsky, Werke II, 385);
Arrhythmien also? Vielleicht Anzeichen einer Tachykardie. Oder einfach schlicht Stress, denkt Schröder (Heim, Traumschiff 34);
☆ schlicht und einfach (umgangssprachlich verstärkend; ganz einfach, ohne Umstände [gesagt]: ich werde es schlicht und einfach abstreiten; den Geburtstag hatte er schlicht und einfach vergessen);
schlicht und ergreifend (umgangssprachlich scherzhaft; ganz einfach, ohne Umstände [gesagt]: Ja, ich habe schlicht und ergreifend Angst davor, rauszukommen [Grossmann, Schwul 63]).