Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Schlange
Schlạn|ge, die; -, -n [mittelhochdeutsch slange, althochdeutsch slango, zu 1"schlingen", eigentlich = die sich Windende]:1. (in zahlreichen Arten vorkommendes) Kriechtier mit lang gestrecktem walzenförmigem Körper ohne Gliedmaßen, langer, vorne gespaltener Zunge, das sich in Windungen gleitend fortbewegt:
falsch, listig, klug wie eine Schlange sein;
die Schlange schlängelt, windet sich durch das Gras, ringelt sich zusammen, züngelt, zischt;
R da beißt sich die Schlange in den Schwanz (↑ "Katze" [1 a]);
eine Schlange am Busen nähren (gehoben; jemandem, in dessen hinterlistigem, heimtückischem Wesen man sich täuscht, vertrauen und Gutes erweisen; nach einer Fabel des Äsop, in der ein Bauer eine Schlange unter seinem Hemd wärmt und später von ihr gebissen wird);
sich winden wie eine Schlange (↑ "Aal").
2. (abwertend) weibliche Person, die als falsch, hinterlistig, heimtückisch gilt:
sie ist eine richtige Schlange;
Ich starre sie an und traue meinen Ohren nicht. Ins Grüne spazieren – genau das war es, was Erna, die Schlange, mir in vergifteten Worten vorgeworfen hat (Remarque, Obelisk 101).
3. a) lange Reihe von wartenden Menschen:
an der Kasse bildete sich schnell eine Schlange;
um ein Päckchen loszuwerden, musste man sich … einer Schlange vor dem Postamt eingliedern (Bergengruen, Rittmeisterin 242);
Ich warte mit den anderen Frauen in einer Schlange (Kinski, Erdbeermund 56);
wie schwer es Pater Fabrizius fiel, sich in einer Schlange anzustellen (Erné, Kellerkneipe 78);
Schlange stehen (in einer langen Reihe anstehen: vor dem Fahrkartenschalter Schlange stehen; Beim Wohnungsamt standen die Leute auch Schlange Lauter Frauen mit Kopftüchern [Kempowski, Uns 330]);
b) Autoschlange:
eine kilometerlange Schlange hatte sich vor der Steigung gebildet.
4. (Technik) schlangenförmig gebogenes Rohr als Element einer Heiz- oder Kühlanlage.
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