Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
schinden
schịn|den [mittelhochdeutsch schinden, althochdeutsch scinten = enthäuten, schälen, zu einem germanischen Substantiv mit der Bedeutung »Haut« (vgl. englisch skin = Haut)]:1. quälen, grausam behandeln, besonders jemanden durch übermäßige Beanspruchung seiner Leistungsfähigkeit quälen:
Menschen, Tiere [zu Tode] schinden;
Arbeiter, Rekruten schinden;
der Aufschrei der geschundenen Kreatur;
Ü (umgangssprachlich:) den Motor schinden.
2. (umgangssprachlich) sich mit etwas sehr abplagen, abmühen:
sich mit dem schweren Gepäck schinden;
er hat sich in seinem Leben genug geschunden;
War etwas an diesem Menschen, oder schindete auch er sich nur für sich selbst? (Chr. Wolf, Himmel 309).
3. a) [ursprünglich Studentensprache (über die Bedeutung »erpressen«)] (umgangssprachlich) die Bezahlung von etwas umgehen, etwas nicht bezahlen und so das Geld dafür einsparen:
Fahrgeld, das Eintrittsgeld schinden;
b) etwas (was jemandem eigentlich nicht zusteht) mit zweifelhaften Mitteln erzielen, gewinnen; herausschlagen:
Eindruck, Mitleid, Applaus schinden [wollen];
bei jemandem ein paar Zigaretten schinden (schnorren);
Zeilen schinden (einen Text strecken, um viele Zeilen nachweisen zu können);
Zeit schinden (sich so verhalten, dass etwas verzögert wird, Zeit gewonnen wird).
4. (veraltet) (ein verendetes Tier) abhäuten:
ein Tier schinden.
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