Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
scheußlich
scheuß|lich [mittelhochdeutsch schiuzlich = scheu; abscheulich, zu: schiuzen = (Ab)scheu empfinden, Intensivbildung zu ↑ "scheuen", um 1500 unter Einfluss von ↑ "Scheusal" umgebildet zu: scheuslich, scheußlich] (emotional):1. a) sehr hässlich, übel, kaum erträglich in seiner Wirkung auf die Sinne:
scheußliche Häuser;
eine scheußliche Gegend;
eine scheußliche Farbe, Stimme;
scheußliches Neonlicht;
ein scheußlicher Lärm, Geruch, Anblick;
ein scheußlicher (äußerst unsympathischer) Kerl;
die Suppe schmeckte, roch scheußlich;
das Kleid sieht scheußlich aus;
In der Dunkelheit kann man nur ahnen, wie scheußlich das Zimmer bei Helligkeit ist (Straessle, Herzradieschen 98);
b) [durch Gemeinheit, Rohheit] Abscheu, Entsetzen erregend:
ein scheußliches Verbrechen;
ein scheußlicher Unfall, Anblick;
eine scheußlich verstümmelte Leiche;
er hat sich ihr gegenüber scheußlich (verabscheuungswürdig) benommen, verhalten;
Es ist eine scheußliche menschliche Anmaßung, andere Lebewesen zu fangen und einzusperren (Funke, Drachenreiter 102);
der nächste … Krieg, der wohl noch scheußlicher sein wird, als dieser es war (Hesse, Steppenwolf 127).
2. (umgangssprachlich)
a) in höchstem Grade unangenehm:
scheußliches Wetter;
scheußliche Schmerzen;
ein scheußliches Gefühl;
eine scheußliche Grippe;
es war ein scheußlicher, total verregneter Nachmittag;
die Überfahrt, der Flug war scheußlich;
Mir ist trostlos zumute … Einfach scheußlich (Dürrenmatt, Meteor 56);
b) auf unangenehme Weise, in äußerstem Maße:
ein scheußlich schrilles Geräusch;
ein scheußlich grelles Blau;
es war scheußlich kalt auf dem Schiff;
er hat sich scheußlich erkältet;
es tat scheußlich weh;
das Licht blendet scheußlich.
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