Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
scheuen
scheu|en [mittelhochdeutsch schiuhen, althochdeutsch sciuhen]:1. a) aus ↑ "Scheu" (a), aus Furcht vor möglichen Unannehmlichkeiten zu vermeiden suchen; meiden:
Konflikte, Entscheidungen, Auseinandersetzungen scheuen;
keine Kosten, Opfer, keine Mühe, Arbeit scheuen;
wenn es darauf ankommt, scheut der Hund selbst den Kampf mit einem Wolf nicht;
Längst erwecken Frankreichs Sozialisten den Eindruck, dass sie nichts so sehr scheuen wie einen Wahlsieg im Frühjahr 1998 (Woche 7. 3. 97, 21);
Er … scheute (mied) als junger Mensch die Frauen (Bergengruen, Rittmeisterin 338);
Ich habe das Tageslicht nicht zu scheuen (brauche mich nicht zu verstecken; Langgässer, Siegel 159);
sie scheute der Mühe nicht (Rilke, Brigge 143);
b) (aus Angst, Hemmungen, Bedenken o. Ä.) ↑ "zurückscheuen" (1), 2"zurückschrecken" (2):
sich vor Gewaltanwendung, kriminellen Mitteln scheuen;
sich [davor] scheuen, etwas zu tun;
sich vor nichts und niemand[em] scheuen (umgangssprachlich; keinerlei Skrupel haben);
Man soll sich vor großen Worten nicht scheuen, wenn sie am Platze sind (Thieß, Reich 543).
2. (meist von Pferden) durch etwas erschreckt in Panik geraten und mit einer Fluchtbewegung reagieren:
die Pferde scheuten vor dem Hindernis.
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