Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
schelten
schẹl|ten [mittelhochdeutsch schelten, schelden, althochdeutsch sceltan = tadeln, schmähen, verwandt mit ↑ "Schall", 2"Schelle"]:1. a) (gehoben, landschaftlich) ↑ "schimpfen" (1 a):
sie schalt, weil ihr niemand half;
er hat auf ihn gescholten;
er schalt über sie, ihre Unpünktlichkeit;
Sie wollten nach Hause. Sie begannen zu schelten und zu flennen (Jahnn, Geschichten 225/6);
b) (gehoben, oft auch landschaftlich) ↑ "schimpfen" (1 b):
die Mutter schilt das Kind, mit dem Kind;
muss ich denn schon wieder [mit dir] schelten?
2. (gehoben)
a) herabsetzend als etwas Bestimmtes bezeichnen, hinstellen:
er schalt ihn töricht, schalt ihn einen Narren;
b) tadeln, kritisieren:
Aber die Menschen … wollen das Sichtbare …, und ich schelte sie nicht deswegen (Th. Mann, Krull 391);
Die oft gescholtene Unsittlichkeit Roms (Thieß, Reich 366);
Da läuft die viel gescholtene Jugend von heute (Woche 21. 8. 98, 6).
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