Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Scheitel
Schei|tel, der; -s, - [mittelhochdeutsch scheitel(e) = oberste Kopfstelle; Haarscheitel, althochdeutsch sceitila = Kopfwirbel, zu ↑ "scheiden"]:1. a) Linie, die das Kopfhaar in eine rechte und linke Hälfte teilt:
ein gerader, scharfer Scheitel;
einen Scheitel ziehen;
sie trägt den Scheitel rechts, links, in der Mitte;
R der kann sich den Scheitel mit dem Schwamm ziehen (umgangssprachlich scherzhaft; er hat eine Glatze);
jemandem den Scheitel mit der Axt ziehen (umgangssprachlich; jemanden erschlagen);
b) (von Menschen und bestimmten Tieren) oberste Stelle des Kopfes:
genau auf dem Scheitel hatte er einen Wirbel;
vom Scheitel bis zur Sohle (ganz und gar; von Kopf bis Fuß: er ist ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle);
c) (dichterisch) Kopfhaar:
Dr. Friedenthal … hatte einen üppigen Scheitel (Musil, Mann 979).
2. a) (besonders Architektur) oberste Stelle, höchster Punkt von etwas:
der Scheitel des Gewölbes, [Tor]bogens;
… wird der Scheitel der augenblicklichen Hochwasserwelle … in der Nacht … Mannheim erreichen (MM 27. 6. 73, 15);
b) (gehoben, seltener Astronomie) Zenit:
um Mittag, da Schamasch im Scheitel stand (Th. Mann, Joseph 108).
3. [seit etwa 1700 als Lehnübersetzung von lateinisch vertex] (Mathematik)
a) Schnittpunkt der Schenkel eines Winkels;
b) Schnittpunkt eines Kegelschnitts mit seiner [Haupt]achse, bei einer Hyperbel auch (außerhalb der Kurve liegender) Endpunkt der Nebenachse:
der Scheitel einer Parabel, die vier Scheitel einer Ellipse, Hyperbel.
4. der Helmbusch wallt ihr von der Scheitel (Kleist, Penthesilea 1).
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