Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
schaudern
schau|dern [aus dem Niederdeutschen < mittelniederdeutsch (mittelfränkisch) schudern, Iterativbildung zu mittelniederdeutsch schüdden = schütte(l)n]:1. für einen kurzen Augenblick einen ↑ "Schauder" (1), ein heftiges Kältegefühl haben; frösteln:
ihn/(auch:) ihm schauderte beim Betreten des kühlen Kellers;
es schauderte sie in der abendlichen Kühle;
ihn befiel ein Schaudern;
Als er ins Zimmer zurückkommt, schaudert er vor Kälte (Fallada, Blechnapf 318).
2. einen ↑ "Schauder" (2) empfinden:
etwas lässt, macht jemanden schaudern;
sie schaudern vor Angst;
jemanden/(auch:) jemandem schaudert [es] bei, vor etwas;
ein angstvolles Schaudern ergriff sie;
Alle schauderten, aber er allein ließ es sich trefflich schmecken (Winckler, Bomberg 65);
»Ihr zwei seid so klein, dass er euch ganz bestimmt nicht bemerkt.« Fliegenbein schauderte. «Und was ist, wenn wir ihn sehen?« (Funke, Drachenreiter 364);
ihn schauderte vor seinen leeren Zimmern (A. Zweig, Claudia 17);
Mit Schaudern stelle ich mir vor, die Esel wären nicht durchgegangen (Grzimek, Serengeti 333);
K Kann ich lachen, wenn mir die Haut schaudert? (Schiller, Räuber V, 1).
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