Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Schau
Schau, die; -, -en [mittelhochdeutsch schouwe = prüfendes Blicken, (amtliche) Besichtigung, zu: schouwen, ↑ "schauen"]:1. (seltener) ↑ "Ausstellung" (2):
eine internationale, landwirtschaftliche Schau;
etwas auf einer Schau, bei einer Schau zeigen, ausstellen, vorführen;
Die … Schau hieß »Große Fotografen unseres Jahrhunderts« (Foto-Magazin 8, 1968, 46);
wie die 54 Kollektionen, die in den täglich stattfindenden Schauen (Modenschauen) gezeigt wurden (Tagesspiegel 20. 10. 85, 53).
2. (seltener) Show:
eine Schau mit vielen Stars;
das Fernsehen bereitet eine neue Schau vor;
Ü etwas ist eine reine Schau, ist auf Schau angelegt (bei etwas geht es nur um Schaueffekte, um sensationelle Wirkung);
Helmut war diese Schau (dieser spektakuläre Auftritt) peinlich wegen der Bedienung (M. Walser, Pferd 82);
☆ [die/eine] Schau sein (Jugendsprache veraltet; großartig, toll sein: die Party war eine Schau; er, seine Schwester ist [eine] große Schau; sein Motorrad ist die Schau);
eine Schau, die große Schau abziehen (umgangssprachlich; sich groß aufspielen; sich in Szene setzen: jetzt zieht sie wieder die große Schau ab; Jeder weiß, dass die Schau, die er abzieht, ein einziger Bluff ist [Wolfe [Übers.], Radical 80]);
eine Schau machen (umgangssprachlich: 1. angeben, sich aufspielen: was der alte Angeber wieder für eine Schau macht! 2. sich zieren: ach, mach doch nicht so eine Schau, mach doch keine Schau, hier baden doch alle nackt);
jemandem die Schau stehlen (umgangssprachlich; zu jemandes Lasten an dessen Stelle in den Mittelpunkt des Interesses rücken; Lehnübersetzung von englisch to steal someone's show, ursprünglich Theatersprache: Auf den Modeschauen … stahl sie den Starmannequins die Schau [MM 28. 1. 66, 20]);
[einen] auf Schau machen (umgangssprachlich; die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken versuchen; sich aufspielen; prahlen).
3. (gehoben) intuitives, schauendes Erfassen (geistiger Zusammenhänge):
eine mystische, innere, religiöse Schau;
höchstes Ziel des Lebens ist nicht mehr die philosophische Schau der Idee (Fraenkel, Staat 263).
4. (gehoben) ↑ "Sicht" (2):
etwas aus historischer Schau betrachten, in anderer Schau darstellen;
die Schau des geschichtlichen Prozesses, die uns das Neue Testament vermittelt (Thielicke, Ich glaube 262).
5. ☆ zur Schau stellen (1. den Blicken anderer aussetzen, von anderen betrachten lassen: Kunstwerke, Waren zur Schau stellen; sein Leichnam wurde in einem gläsernen Sarg [öffentlich] zur Schau gestellt; ins Schwimmbad geht er hauptsächlich, um sich, seinen Körper zur Schau zu stellen; sie stellt sich in einem Nachtclub nackt zur Schau. 2. offen, öffentlich [demonstrativ] zeigen: seine Gefühle zur Schau stellen. 3. vortäuschen: seine zur Schau gestellte Heiterkeit ist nur eine Maske; wie viel Kraft es Katharina kostete, diese Gleichgültigkeit zur Schau zu stellen [Ossowski, Liebe ist 170]);
sich zur Schau stellen (sich in exhibitionistischer Weise den Blicken anderer aussetzen: … der sich aus einem Gebüsch heraus einem zehnjährigen Mädchen … unsittlich zur Schau gestellt hatte [MM 12. 1. 89, 28]);
zur Schau stehen (selten; öffentlich gezeigt werden, ausgestellt sein: alle zur Schau stehenden Plastiken sind verkäuflich);
zur Schau tragen (1. demonstrativ zeigen, unverhohlen erkennen lassen: ein … Gestapobeamter, der eine geheimnisvolle Miene zur Schau trug [Niekisch, Leben 290]; durch Paaschs offen zur Schau getragene, eigentlich im ganzen Hause bekannte Neigung zum Alkohol [Fries, Weg 144]. 2. vortäuschen: Ich gehöre nicht zu den Leuten, die Frömmigkeit … nur zur Schau tragen [Stern, Mann 108]; dass sein nach außen zur Schau getragenes Phlegma nur eine Täuschung war [Hilsenrath, Nacht 81]).
eine internationale, landwirtschaftliche Schau;
etwas auf einer Schau, bei einer Schau zeigen, ausstellen, vorführen;
Die … Schau hieß »Große Fotografen unseres Jahrhunderts« (Foto-Magazin 8, 1968, 46);
wie die 54 Kollektionen, die in den täglich stattfindenden Schauen (Modenschauen) gezeigt wurden (Tagesspiegel 20. 10. 85, 53).
2. (seltener) Show:
eine Schau mit vielen Stars;
das Fernsehen bereitet eine neue Schau vor;
Ü etwas ist eine reine Schau, ist auf Schau angelegt (bei etwas geht es nur um Schaueffekte, um sensationelle Wirkung);
Helmut war diese Schau (dieser spektakuläre Auftritt) peinlich wegen der Bedienung (M. Walser, Pferd 82);
☆ [die/eine] Schau sein (Jugendsprache veraltet; großartig, toll sein: die Party war eine Schau; er, seine Schwester ist [eine] große Schau; sein Motorrad ist die Schau);
eine Schau, die große Schau abziehen (umgangssprachlich; sich groß aufspielen; sich in Szene setzen: jetzt zieht sie wieder die große Schau ab; Jeder weiß, dass die Schau, die er abzieht, ein einziger Bluff ist [Wolfe [Übers.], Radical 80]);
eine Schau machen (umgangssprachlich: 1. angeben, sich aufspielen: was der alte Angeber wieder für eine Schau macht! 2. sich zieren: ach, mach doch nicht so eine Schau, mach doch keine Schau, hier baden doch alle nackt);
jemandem die Schau stehlen (umgangssprachlich; zu jemandes Lasten an dessen Stelle in den Mittelpunkt des Interesses rücken; Lehnübersetzung von englisch to steal someone's show, ursprünglich Theatersprache: Auf den Modeschauen … stahl sie den Starmannequins die Schau [MM 28. 1. 66, 20]);
[einen] auf Schau machen (umgangssprachlich; die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken versuchen; sich aufspielen; prahlen).
3. (gehoben) intuitives, schauendes Erfassen (geistiger Zusammenhänge):
eine mystische, innere, religiöse Schau;
höchstes Ziel des Lebens ist nicht mehr die philosophische Schau der Idee (Fraenkel, Staat 263).
4. (gehoben) ↑ "Sicht" (2):
etwas aus historischer Schau betrachten, in anderer Schau darstellen;
die Schau des geschichtlichen Prozesses, die uns das Neue Testament vermittelt (Thielicke, Ich glaube 262).
5. ☆ zur Schau stellen (1. den Blicken anderer aussetzen, von anderen betrachten lassen: Kunstwerke, Waren zur Schau stellen; sein Leichnam wurde in einem gläsernen Sarg [öffentlich] zur Schau gestellt; ins Schwimmbad geht er hauptsächlich, um sich, seinen Körper zur Schau zu stellen; sie stellt sich in einem Nachtclub nackt zur Schau. 2. offen, öffentlich [demonstrativ] zeigen: seine Gefühle zur Schau stellen. 3. vortäuschen: seine zur Schau gestellte Heiterkeit ist nur eine Maske; wie viel Kraft es Katharina kostete, diese Gleichgültigkeit zur Schau zu stellen [Ossowski, Liebe ist 170]);
sich zur Schau stellen (sich in exhibitionistischer Weise den Blicken anderer aussetzen: … der sich aus einem Gebüsch heraus einem zehnjährigen Mädchen … unsittlich zur Schau gestellt hatte [MM 12. 1. 89, 28]);
zur Schau stehen (selten; öffentlich gezeigt werden, ausgestellt sein: alle zur Schau stehenden Plastiken sind verkäuflich);
zur Schau tragen (1. demonstrativ zeigen, unverhohlen erkennen lassen: ein … Gestapobeamter, der eine geheimnisvolle Miene zur Schau trug [Niekisch, Leben 290]; durch Paaschs offen zur Schau getragene, eigentlich im ganzen Hause bekannte Neigung zum Alkohol [Fries, Weg 144]. 2. vortäuschen: Ich gehöre nicht zu den Leuten, die Frömmigkeit … nur zur Schau tragen [Stern, Mann 108]; dass sein nach außen zur Schau getragenes Phlegma nur eine Täuschung war [Hilsenrath, Nacht 81]).