Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
scharren
schạr|ren [mittelhochdeutsch scharren, Intensivbildung zu mittelhochdeutsch scherren, althochdeutsch scerran = abkratzen, schaben, Herkunft ungeklärt]:1. a) die Füße, die Krallen o. Ä. wiederholt schleifend über eine Oberfläche bewegen und dabei ein kratzendes Geräusch verursachen:
der Hund scharrt an der Tür;
die Pferde scharrten ungeduldig;
die Studenten scharrten [mit den Füßen] (schoben zum Zeichen des Missfallens die Füße auf dem Boden hin und her);
die Pferde scharren den Boden;
b) wiederholt über eine Oberfläche schleifen und dabei ein kratzendes Geräusch verursachen:
viele Sohlen scharrten über die Fliesen;
seine (= des Stiers) Hufe scharren, er schnaubt durch die Nüstern (Koeppen, Rußland 9);
Sie (= die Flügeltür) pendelte scharrend hin und her (Kirst, 08/15, 100).
2. scharrend (1 a) nach etwas suchen; durch Scharren aus der Erde o. Ä. zu fördern suchen:
die Hühner scharren [im Sand] nach Würmern;
alle neun Schritte scharrt er mit der linken Schuhspitze im Schulhofkies (Grass, Hundejahre 108);
Sie … scharrten im Kies der Strände nach Perlmutt und Bernstein (Ransmayr, Welt 205).
3. a) scharrend (1 a) befördern:
den Schutt auf einen Haufen scharren;
Knochen aus der Erde scharren;
die Toten wurden notdürftig in die Erde gescharrt;
die Tiere scharren den Schnee von den Flechten;
Harz von den Bäumen scharren (Fachsprache; abkratzen);
Ü Geld scharren (abwertend; raffgierig möglichst viel Geld in seinen Besitz bringen);
b) durch Scharren (1 a) schaffen, herstellen:
ein Loch scharren;
Der Hahn scharrt sich eine Mulde in die Erde und setzt sich hinein (Grzimek, Serengeti 144).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: scharren