Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Schärfe
Schạ̈r|fe, die; -, -n [mittelhochdeutsch scher(p)fe, althochdeutsch scarfī, scarphī, eigentlich = Schneide]:1. a) ↑ {{link}}scharfe{{/link}} (1 a) Beschaffenheit:
die Schärfe der Klinge, der Axt prüfen;
Ü die Bügelfalten hatten ihre schneidende Schärfe verloren (Böll, Tagebuch 7);
b) (selten) etwas, was ↑ "scharf" (1 b) ist:
Verschlissen, mit Kanten und Schärfen (Hacks, Stücke 324).
2.
a) ↑ {{link}}scharfe{{/link}} (2 a) Beschaffenheit:
die Schärfe des Chilis trieb mir den Schweiß auf die Stirn;
die Sahne nimmt dem Meerrettich etwas von seiner Schärfe;
b) ↑ {{link}}scharfe{{/link}} (2 b) Beschaffenheit, ätzende Wirkung:
die Schärfe der Säure, des Putzmittels;
c) ↑ {{link}}scharfe{{/link}} (2 c) Beschaffenheit:
Dazu … der Stallgeruch, mit seiner Schärfe dem Ganzen die Atmosphäre verleihend (Th. Mann, Krull 220).
3.
a) ↑ {{link}}scharfe{{/link}} (3 a) Beschaffenheit:
… und fiel in einen schreienden Tonfall von unangenehmer Schärfe (Langgässer, Siegel 554);
b) ↑ {{link}}scharfe{{/link}} (3 b) Beschaffenheit:
die Schärfe des Lichtes mildern;
c) ↑ {{link}}scharfe{{/link}} (3 c) Beschaffenheit:
der eisige Wind hatte an Schärfe noch zugenommen.
4. Eignung, Tauglichkeit zu ↑ {{link}}scharfer{{/link}} (4 a) Wahrnehmung:
die Schärfe ihres Gehörs, meiner Augen hat nachgelassen.
5. (besonders von Konturen o. Ä.) Deutlichkeit, Klarheit:
die Aufnahme war hervorragend gelungen; die Schärfe hatte unter der Vergrößerung nicht gelitten (Kant, Impressum 186);
Er konnte nichts sehen und sah alles in überdeutlicher Schärfe (Rehn, Nichts 98);
Ü dass sie es mit aller Schärfe begriff, was sie verloren hatte (Rinser, Jan Lobel 59).
6. Eignung, Tauglichkeit zu ↑ {{link}}scharfem{{/link}} (7), genauem Erfassen, Wahrnehmen (des Wichtigen):
die Schärfe ihres Verstandes imponierte ihm;
Die logische Schärfe eines Platon (Thieß, Reich 405).
7. ↑ {{link}}scharfe{{/link}} (8) Beschaffenheit, ↑ {{link}}scharfe{{/link}} (8) Art und Weise:
er hat das Buch mit ungewöhnlicher Schärfe kritisiert.
8. a) ↑ {{link}}scharfe{{/link}} (9) Beschaffenheit, ↑ {{link}}scharfe{{/link}} (9) Art und Weise:
und ich lächelte, um der Bemerkung die Schärfe zu nehmen (Lenz, Brot 133);
Ihr Brief an die Kurie ließ an Schärfe nichts zu wünschen übrig (Benrath, Konstanze 137);
Mit aller Schärfe machte er Front dagegen (Niekisch, Leben 133);
b) (seltener) etwas, was Schärfe (8 a) besitzt:
ein parteiischer, aber trotz einiger Schärfen keineswegs polemischer Leitartikel;
dass er sich in seiner parlamentarischen Schlussrunde zu Schärfen hinreißen lässt (Augsburger Allgemeine 3./4. 6. 78, 13).
9. ↑ {{link}}scharfe{{/link}} (10) Beschaffenheit, ↑ {{link}}scharfe{{/link}} (10) Art und Weise:
an den Grenzen wird mit fast schon schikanöser Schärfe kontrolliert;
ein wegen seiner Schärfe allgemein gefürchteter Prüfer.
10. ↑ {{link}}scharfe{{/link}} (11) Beschaffenheit, ↑ {{link}}scharfe{{/link}} (11) Art und Weise:
mit äußerster Schärfe geführte Kämpfe, Auseinandersetzungen;
Weltweit werden die Interessenkonflikte um die Flussläufe an Schärfe gewinnen (natur 2, 1991, 25).
11. (Ballspiele) ↑ {{link}}scharfe{{/link}} (15) Beschaffenheit, ↑ {{link}}scharfe{{/link}} (15) Art und Weise:
Ich verblüffte durch einen und den anderen Serviceball von unheimlicher Schärfe (Th. Mann, Krull 394).
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