Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Schale
Scha|le, die; -, -n:1. [mittelhochdeutsch schal(e), althochdeutsch scala, im Sinne von »Abgeschnittenes«, verwandt mit ↑ 1"Schild"]
a) eine Frucht, einen Samen umgebende, festere äußerste Schicht:
die Schale einer Banane, eines Apfels, einer Apfelsine;
die äußere, stachelige Schale der Kastanie;
die Schalen (Häute) einer Zwiebel;
die Schale abziehen, entfernen;
die Schalen, die Schale kannst du ruhig mitessen;
Kartoffeln in der Schale, mit Schale kochen;
zuerst werden die Getreidekörner von den Schalen befreit;
b) harte, holzartige, den Kern einer Nuss o. Ä. umschließende Hülle:
die Mandel hat eine harte Schale;
ihr könnt so viele Nüsse knacken, wie ihr wollt, aber werft mir nicht die Schalen auf den Teppich;
Ü er hat eine raue Schale (er ist [nur] nach außen hin schroff, unfreundlich);
S in einer rauen Schale steckt oft ein guter Kern (ein grob, schroff, abweisend wirkender Mensch kann in Wahrheit sehr gutmütig, hilfsbereit o. ä. sein); in einer rauen Schale steckt oft ein weicher Kern (oft gibt sich jemand schroff und abweisend, der in Wirklichkeit sehr empfindsam ist);
c) das Innere eines Vogeleis umschließende, harte, vorwiegend aus Kalk aufgebaute, zerbrechliche Hülle:
das Küken hat die Schale des Eis gesprengt;
Eier mit weißer, brauner Schale;
Er löste die geborstene Schale von seinem Ei und wischte sie von den Fingerspitzen (Sebastian, Krankenhaus 12);
d) bestimmte [Weich]tiere umgebendes, panzerartiges Gehäuse:
Schalen von Muscheln, Schnecken, Krebsen, Seeigeln;
die Schale einer Auster besteht aus zwei verschieden geformten Schalenklappen;
diese Muschel hat zwei gleich geformte Schalen (Schalenklappen);
e) (landschaftlich) ↑ "Rinde" (2):
die Schale des Käses.
2. [mittelhochdeutsch schāle, althochdeutsch scāla, eigentlich = die Abgetrennte, vielleicht weil Trinkschalen häufig aus den abgetrennten Hirnschalen erschlagener Feinde hergestellt oder flach aus Holz ausgeschnitten wurden] gewöhnlich flaches, meist rundes oder ovales, oben offenes Gefäß:
eine gläserne, hölzerne, silberne Schale [mit Obst, Gebäck];
eine kleine Schale mit Stecknadeln;
eine praktische Schale für die Schreibutensilien, zum Ablegen der Seife;
eine mit Blumen bepflanzte Schale aus Ton;
sie stellte der Katze eine Schale [mit] Milch hin;
in der linken Schale ist das Entwicklerbad;
eine Küchenwaage mit einer rechteckigen Schale;
eine Balkenwaage mit Schalen aus Messing;
Der Tee wurde nicht in Tassen gereicht, sondern in Schalen ohne Henkel (Leonhard, Revolution 120);
Ü Die Horizonte waren im Gleichgewicht, und für einen sonderbaren Augenblick waren die Schalen des Daseins gleich (Remarque, Triomphe 436);
☆ die Schale des/seines Spottes, Zorns o. Ä. über jemanden, über jemandem ausgießen (gehoben; jemanden verspotten; jemanden seinen Zorn spüren lassen; nach Offenb. 15, 7; 16, 1).
3. (besonders österreichisch) ↑ "Tasse" (1):
eine Schale Kaffee.
4. etwas, was die Form einer Schale (2), einer halbierten Hohlkugel hat:
Kontaktlinsen sind winzige Schalen aus Kunststoff;
eine aus Knochen bestehende Schale schützt das Gehirn vor Verletzungen;
er trank aus der Schale seiner hohlen Hand;
Darüber die hochgewölbte Schale des Himmels (Kuby, Sieg 405);
Die Druckstellen des Büstenhalters entlasten, verstohlen die Schalen lüften (Richartz, Büroroman 65).
5. ☆ in Schale sein (umgangssprachlich; besonders fein angezogen sein: Äußerlich gehört Pinneberg nicht zu ihnen, ist fein in Schale [Fallada, Mann 91]; jetzt kamen die Bauarbeiter, und zwar in Schale, nicht in Kluft [Bieler, Bär 430]);
sich in Schale werfen/schmeißen (umgangssprachlich; sich fein machen: Und abends werfen wir uns fein in Schale und gehen aus [Fallada, Blechnapf 25]; Dabei hatten sich die drei Tippelbrüder, von der Stadtverwaltung Münster mit Notpapieren für den Einlass ins Kanzleramt versehen, extra in Schale geschmissen [Spiegel 28, 1984, 154]).
6. (Bauwesen) (aus Spannbeton gegossenes) flächiges, gekrümmtes oder geschwungenes tragendes Bauteil, besonders als Dachkonstruktion:
Die analoge Raumüberdeckung erfolgt durch Massivgewölbe, durch Steinplatten, durch Holzbalken … oder durch Schalen (Bild. Kunst III, 101).
7. (Technik) selbsttragende [röhrenförmige] Außenhaut, äußere Wandung (besonders eines Flugzeugs).
8. (Fachsprache) unten ausgehöhlter ↑ "Cabochon" (b).
9. (Jägersprache) (besonders bei Hirsch, Reh, Wildschwein) ↑ 1"Klaue" (2):
Die Folie … muss sehr widerstandsfähig sein. Sie muss den scharfkantigen Schalen des Muffelwildes standhalten (Jagd 3, 1987, 69).
10. (Tiermedizin) besonders bei Pferden vorkommende Gelenkentzündung am Fuß, bei der es zu schalenförmigen Auftreibungen des betroffenen Knochens kommt und die dazu führt, dass das Pferd lahmt.
11. (Physik) (in bestimmten Atom- und Kernmodellen) Schicht als eine von mehreren als zwiebelschalenartig übereinanderliegend gedachten Schichten, aus denen sich eine Elektronenhülle oder ein Atomkern aufbaut.
a) eine Frucht, einen Samen umgebende, festere äußerste Schicht:
die Schale einer Banane, eines Apfels, einer Apfelsine;
die äußere, stachelige Schale der Kastanie;
die Schalen (Häute) einer Zwiebel;
die Schale abziehen, entfernen;
die Schalen, die Schale kannst du ruhig mitessen;
Kartoffeln in der Schale, mit Schale kochen;
zuerst werden die Getreidekörner von den Schalen befreit;
b) harte, holzartige, den Kern einer Nuss o. Ä. umschließende Hülle:
die Mandel hat eine harte Schale;
ihr könnt so viele Nüsse knacken, wie ihr wollt, aber werft mir nicht die Schalen auf den Teppich;
Ü er hat eine raue Schale (er ist [nur] nach außen hin schroff, unfreundlich);
S in einer rauen Schale steckt oft ein guter Kern (ein grob, schroff, abweisend wirkender Mensch kann in Wahrheit sehr gutmütig, hilfsbereit o. ä. sein); in einer rauen Schale steckt oft ein weicher Kern (oft gibt sich jemand schroff und abweisend, der in Wirklichkeit sehr empfindsam ist);
c) das Innere eines Vogeleis umschließende, harte, vorwiegend aus Kalk aufgebaute, zerbrechliche Hülle:
das Küken hat die Schale des Eis gesprengt;
Eier mit weißer, brauner Schale;
Er löste die geborstene Schale von seinem Ei und wischte sie von den Fingerspitzen (Sebastian, Krankenhaus 12);
d) bestimmte [Weich]tiere umgebendes, panzerartiges Gehäuse:
Schalen von Muscheln, Schnecken, Krebsen, Seeigeln;
die Schale einer Auster besteht aus zwei verschieden geformten Schalenklappen;
diese Muschel hat zwei gleich geformte Schalen (Schalenklappen);
e) (landschaftlich) ↑ "Rinde" (2):
die Schale des Käses.
2. [mittelhochdeutsch schāle, althochdeutsch scāla, eigentlich = die Abgetrennte, vielleicht weil Trinkschalen häufig aus den abgetrennten Hirnschalen erschlagener Feinde hergestellt oder flach aus Holz ausgeschnitten wurden] gewöhnlich flaches, meist rundes oder ovales, oben offenes Gefäß:
eine gläserne, hölzerne, silberne Schale [mit Obst, Gebäck];
eine kleine Schale mit Stecknadeln;
eine praktische Schale für die Schreibutensilien, zum Ablegen der Seife;
eine mit Blumen bepflanzte Schale aus Ton;
sie stellte der Katze eine Schale [mit] Milch hin;
in der linken Schale ist das Entwicklerbad;
eine Küchenwaage mit einer rechteckigen Schale;
eine Balkenwaage mit Schalen aus Messing;
Der Tee wurde nicht in Tassen gereicht, sondern in Schalen ohne Henkel (Leonhard, Revolution 120);
Ü Die Horizonte waren im Gleichgewicht, und für einen sonderbaren Augenblick waren die Schalen des Daseins gleich (Remarque, Triomphe 436);
☆ die Schale des/seines Spottes, Zorns o. Ä. über jemanden, über jemandem ausgießen (gehoben; jemanden verspotten; jemanden seinen Zorn spüren lassen; nach Offenb. 15, 7; 16, 1).
3. (besonders österreichisch) ↑ "Tasse" (1):
eine Schale Kaffee.
4. etwas, was die Form einer Schale (2), einer halbierten Hohlkugel hat:
Kontaktlinsen sind winzige Schalen aus Kunststoff;
eine aus Knochen bestehende Schale schützt das Gehirn vor Verletzungen;
er trank aus der Schale seiner hohlen Hand;
Darüber die hochgewölbte Schale des Himmels (Kuby, Sieg 405);
Die Druckstellen des Büstenhalters entlasten, verstohlen die Schalen lüften (Richartz, Büroroman 65).
5. ☆ in Schale sein (umgangssprachlich; besonders fein angezogen sein: Äußerlich gehört Pinneberg nicht zu ihnen, ist fein in Schale [Fallada, Mann 91]; jetzt kamen die Bauarbeiter, und zwar in Schale, nicht in Kluft [Bieler, Bär 430]);
sich in Schale werfen/schmeißen (umgangssprachlich; sich fein machen: Und abends werfen wir uns fein in Schale und gehen aus [Fallada, Blechnapf 25]; Dabei hatten sich die drei Tippelbrüder, von der Stadtverwaltung Münster mit Notpapieren für den Einlass ins Kanzleramt versehen, extra in Schale geschmissen [Spiegel 28, 1984, 154]).
6. (Bauwesen) (aus Spannbeton gegossenes) flächiges, gekrümmtes oder geschwungenes tragendes Bauteil, besonders als Dachkonstruktion:
Die analoge Raumüberdeckung erfolgt durch Massivgewölbe, durch Steinplatten, durch Holzbalken … oder durch Schalen (Bild. Kunst III, 101).
7. (Technik) selbsttragende [röhrenförmige] Außenhaut, äußere Wandung (besonders eines Flugzeugs).
8. (Fachsprache) unten ausgehöhlter ↑ "Cabochon" (b).
9. (Jägersprache) (besonders bei Hirsch, Reh, Wildschwein) ↑ 1"Klaue" (2):
Die Folie … muss sehr widerstandsfähig sein. Sie muss den scharfkantigen Schalen des Muffelwildes standhalten (Jagd 3, 1987, 69).
10. (Tiermedizin) besonders bei Pferden vorkommende Gelenkentzündung am Fuß, bei der es zu schalenförmigen Auftreibungen des betroffenen Knochens kommt und die dazu führt, dass das Pferd lahmt.
11. (Physik) (in bestimmten Atom- und Kernmodellen) Schicht als eine von mehreren als zwiebelschalenartig übereinanderliegend gedachten Schichten, aus denen sich eine Elektronenhülle oder ein Atomkern aufbaut.