Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Schaden
Scha|den, der; -s, Schäden [mittelhochdeutsch schade, ↑ "Schade"; das n der heutigen Nominativform ist aus den obliquen Kasus übernommen]:1. etwas, was die Gegebenheiten, die bestehende Situation in einer negativen, nicht wünschenswerten Weise verändert:
durch diese Indiskretion ist großer, nicht wieder gutzumachender [politischer] Schaden entstanden;
daraus erwächst dir kein Schaden;
es ist dein eigener Schaden (du schadest dir damit selbst);
davon hat er weder Schaden noch Nutzen;
davon hättest du mehr Schaden als Nutzen;
[großen, keinen, nicht viel] Schaden anrichten;
den entstandenen Schaden beheben, wiedergutmachen, begrenzen;
Schaden verhüten, verhindern, von jemandem wenden, abwenden;
jemandem Schaden zufügen;
Schaden erleiden;
jemanden vor Schaden bewahren;
es ist nicht zu seinem Schaden/(gehoben:) gereicht ihm nicht zum Schaden (ist ganz gut, nützlich für ihn), wenn er durchhält;
und wenn die unschöne Kiesgrube verschwindet, ist das auch kein Schaden (ist das vielleicht sogar ganz gut, nützlich; NNZ 5. 9. 86, 33);
Die Ehrerbietung, die ich für ihn empfand, litt nicht den geringsten Schaden (gehoben; wurde in keiner Weise beeinträchtigt) durch die Wahrnehmung, dass … (Th. Mann, Krull 408);
Das Fleisch der auf diese Weise getöteten Tiere kann man ohne Schaden (ohne dass es schädlich ist) genießen (Grzimek, Serengeti 167);
Man darf wohl sagen, dass bisher bei allen Umwälzungen auf der Erde immer der geistige Mensch zu Schaden gekommen ist (gehoben; geschädigt, benachteiligt wurde; Musil, Mann 633);
R es soll, wird dein, sein usw. Schaden nicht sein (↑ "Schade" [2]); wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen (man wird meist noch verspottet, wenn einem ein Unglück widerfährt); durch/aus Schaden wird man klug (aus negativen Erfahrungen lernt man für künftiges Verhalten);
[an etwas] Schaden nehmen (gehoben; [in einer bestimmten Hinsicht] geschädigt, beeinträchtigt werden: er hat an seiner Gesundheit, Seele Schaden genommen; Die Verschwörer … haben den niedergeschlagen, den sie den Tyrannen nannten, aber ihre eigene Tyrannei sollte dabei keinen Schaden nehmen [Sieburg, Robespierre 271]).
2. a) teilweise Zerstörung; Beschädigung; Defekt:
seit einigen Jahren zeigen sich solche Schäden auch an den meisten Laubbaumarten;
das Haus, die Lackierung, der Schreibtisch weist einige, leichte Schäden auf;
der Wagen hat einen Schaden am Getriebe;
der Motor hat einen Schaden;
ein Beauftragter der Versicherung will den Schaden begutachten;
einen Schaden ausbessern, reparieren, beheben;
dass bei fortschreitendem Waldsterben … gravierende Schäden im Bereich von Boden, Wasser und Klima auftreten werden (Furche 6. 6. 84, 8);
Das Dach muss ausgebessert werden, der Gartenzaun, Weg und Steg. Überall hat der Winter Schaden angerichtet (Waggerl, Brot 163);
… nur Furcht, das kostbare antike Figürchen könnte einen Schaden erlitten haben (könnte beschädigt worden sein; Holländer, Akazien 81);
Aber es geht … auch um die ökologischen Schäden, die … entstehen (Gruhl, Planet 24);
… war schrecklich besorgt um sein Boot, dass es bloß nicht an der Tonne zu Schaden käme (gehoben; beschädigt würde; Hausmann, Abel 123);
b) körperliche, gesundheitliche Beeinträchtigung:
schwere körperliche, innere, organische, psychische Schäden;
sie hat [von Geburt an] einen Schaden am Auge, an der Wirbelsäule;
das Herz, die Leber hat einen Schaden;
sich einen Schaden zuziehen;
er hat bei dem Unfall einen Schaden am Bein erlitten, davongetragen;
er hat von dem Unfall, der Krankheit einen [bleibenden] Schaden zurückbehalten;
sie konnten ohne Schaden (unverletzt) aus dem brennenden Haus geborgen werden;
glücklicherweise ist bei dem Unfall niemand zu Schaden gekommen (verletzt worden);
Der Kutscher … ist durch einen Huftritt ziemlich stark zu Schaden gekommen (gehoben; verletzt worden; Werfel, Bernadette 74).
3. durch Verlust oder [teilweise] Zerstörung eines Guts entstandene Einbuße:
ein hoher finanzieller Schaden;
der Schaden kann noch nicht genau beziffert werden, geht in die Millionen;
bei dem Unwetter sind unübersehbare Schäden, Schäden in Millionenhöhe entstanden;
der Schaden beläuft sich auf, beträgt 500 Euro;
versicherbar sind grundsätzlich nur materielle, nicht dagegen immaterielle oder ideelle Schäden;
Schäden durch Wildunfälle sind mitversichert;
einen Schaden herbeiführen, verursachen, erleiden;
einen Schaden verhüten, verhindern;
einen Schaden ersetzen, tragen, schätzen;
die Versicherung hat den Schaden in voller Höhe übernommen;
du hättest den Schaden (Schadensfall) sofort der Versicherung melden sollen;
die Versicherung hat den Schaden (Schadensfall) erfreulich schnell abgewickelt, geregelt, reguliert;
für einen Schaden aufkommen, haften, Ersatz leisten;
sich gegen Schäden durch Brand, Diebstahl, Unwetter versichern;
er musste mit Schaden (mit Verlust) verkaufen;
Abschließend lohnt sich ein kurzes Nachdenken darüber, welcher volkswirtschaftliche Schaden durch die Kunstfehler entstanden ist (Hackethal, Schneide 87);
R fort/weg mit Schaden! (umgangssprachlich; [trotz allem] bloß weg damit!)
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