Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
saufen
sau|fen [mittelhochdeutsch sūfen, althochdeutsch sūfan, eigentlich = schlürfen, saugen, ausquetschen]:1. a) (besonders von größeren Tieren) Flüssigkeit zu sich nehmen:
die Kuh säuft aus der Tränke;
die Pferde haben seit vier Stunden nicht gesoffen;
b) (salopp) trinken:
du säufst ja schon wieder!;
aus der Flasche saufen;
Wenn du so lang wärst, wie du dumm bist, könntest du aus der Dachrinne saufen (Tucholsky, Werke I, 387);
c) (salopp abwertend) in großen, gierigen Schlucken oder geräuschvoll, in unkultivierter Weise größere Mengen Flüssigkeit trinken:
tierisch, wie der säuft!
2. a) (besonders von größeren Tieren) als Flüssigkeit zu sich nehmen:
die Kühe saufen Wasser;
bei der Hitze saufen die Tiere mindestens zehn Liter am Tag;
b) (salopp) als Getränk zu sich nehmen:
Wasser, Milch, Cola saufen;
was säufst du denn da?;
das Zeug könnte ich den ganzen Tag saufen;
c) (salopp abwertend) als Flüssigkeit in größeren Mengen zu sich nehmen:
du säufst zu viel Cola;
Zwanzig Matrosen … soffen damals durchschnittlich im Tag zweihundertsechzig Liter (Jacob, Kaffee 55);
d) durch Saufen in einen bestimmten Zustand bringen:
der Hund hat den Eimer leer gesoffen;
(salopp in Bezug auf Menschen:) in einem Zug soff er das Glas leer.
3. (salopp)
a) Alkohol trinken:
wir gehen jetzt saufen;
die saufen schon wieder;
b) (Alkohol) als Getränk zu sich nehmen:
Bier, Schnaps, Wein, Sekt saufen;
einen saufen (ein alkoholisches Getränk zu sich nehmen: wollen wir einen saufen gehen?);
sich einen saufen (sich betrinken, um Probleme o. Ä. zu überwinden, sich aufzuheitern o. Ä.: ich glaube, heute Abend werde ich mir mal einen saufen);
c) sich durch viel Alkoholgenuss in einen bestimmten Zustand bringen:
sich dumm, arm, krank, zu Tode, um den Verstand saufen;
Die meisten haben sich schon wieder nüchtern gesoffen (v. d. Grün, Glatteis 128);
d) gewohnheitsmäßig Alkohol trinken; alkoholsüchtig sein:
seine Frau säuft.
4. Sobald ich einmal die Fährte hatte, hängt' ich mich meinem Kandidaten an wie eine Klette, saufte Brüderschaft mit ihm (Schiller, Räuber II, 3).
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