Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Sau
1Sau, die; -, Säue und -en [mittelhochdeutsch, althochdeutsch sū, vielleicht eigentlich = Gebärerin oder lautmalend (und eigentlich = Su[su]-Macherin)]:1. a) weibliches Hausschwein, Mutterschwein:
die Sau ferkelt;
b) (landschaftlich) Hausschwein:
die Sau grunzt;
eine Sau schlachten;
☆ keine Sau (derb; niemand: ich klingelte, aber keine Sau war da; das interessiert doch keine Sau; mir hilft keine Sau, ich muss mir selber helfen [Klee, Pennbrüder 22]);
wie die Sau (landschaftlich; sehr stark, heftig, intensiv: es hat geblitzt und gedonnert wie die Sau; die Musik swingt wie die Sau);
wie eine gesengte Sau (derb abwertend: 1. schlecht [in Bezug auf die Ausführung, das Verhalten]: er fährt, benimmt sich wie eine gesengte Sau; Mein Chef verlangt von mir, dass ich wie eine gesengte Sau schreibe [Kirst, Aufruhr 67].] 2. sehr schnell [in Bezug auf das Laufen vor Angst o. Ä.]; nach dem Bild einer angeschossenen [Wild]sau, der ein Schuss die Schwarte verbrannt hat: er rannte wie eine gesengte Sau);
die Sau rauslassen (umgangssprachlich; sich ausnahmsweise nicht die gewohnte Selbstdisziplin, Mäßigung o. Ä. auferlegen, sondern sich ganz seiner momentanen Stimmung gemäß verhalten: beim Karneval lassen manche mal so richtig die Sau raus; Offiziell wurde getrauert, anschließend am Stammtisch ließ man die Sau raus [Spiegel 18, 1985, 25]; In der Kabine haben wir uns dann angebrüllt wie die Stiere. Wir haben richtig die Sau rausgelassen [Hörzu 21, 1982, 30]);
unter aller Sau (derb abwertend; sehr schlecht; wohl unter dem Einfluss von »unter aller Kritik« o. Ä. nach dem Schwein, das man früher bei Wettbewerben dem Schlechtesten als Trostpreis überreichte: sein Englisch ist unter aller Sau; Meine Schrift war unter aller Sau [Kempowski, Immer 76]; Der Volkssturm war auf dem Marktplatz angetreten. Die Richtung war schlecht, der Vordermann unzulänglich, die Haltung unter aller Sau [Kirst, 08/15, 808]);
jemanden zur Sau machen (derb; jemanden in scharfer Form heruntermachen; wohl eigentlich = jemanden so zurichten, dass er einer geschlachteten Sau gleicht: Den Heino … machen die Kritiker zur Sau [Konsalik, Promenadendeck 45]; »Machen Sie unsere Spieler nicht zur Sau«, wandte sich Ehrenpräsident … an Presse und Zuschauer [SZ 18. 5. 84, 31]);
etwas zur Sau machen (derb; etwas zerstören, vernichten);
c) (Jägersprache) [weibliches] Wildschwein:
eine Sau mit fünf Frischlingen.
2. (derb abwertend)
a) jemand, der schmutzig und ungepflegt ist, der keinen Wert auf Sauberkeit legt, dessen Verhalten als anstößig, abstoßend oder ekelerregend empfunden wird (auch als Schimpfwort):
die Sau hat sich seit Tagen nicht gewaschen;
diese Sau hat wieder alles vollgekleckert, die ganze Lokusbrille vollgepinkelt;
die alte Sau hat versucht, mir unter den Rock zu fassen;
sie, er ist eine geile Sau;
du hast schon wieder gefurzt, du Sau!;
Habt ihr etwa die Sexkassetten auf den Markt gebracht, ihr Säue? (B. Vesper, Reise 554);
Komm her, du schwule Sau, ich bring dich um! (Lemke, Ganz 112);
b) jemand, dessen Verhalten man als gemein o. ä. empfindet, über den man wütend ist, sich ärgert, den man hasst (auch als Schimpfwort):
eine gemeine, faule, fette Sau;
diese verdammte Sau hat mich betrogen;
ich kriege noch zwölf Mark von jemand, die Sau lässt sich auch nicht sehen (Aberle, Stehkneipen 52);
Betrachte dich als umgelegt, du rote Sau (Kant, Impressum 431);
Mit hochrotem Gesicht und rollenden Augen schrie er auf den Mann, der ihn als »dumme Sau« bezeichnet hatte, unentwegt ein (Hörzu 44, 1975, 44).
2Sau, die; -:
frühere deutsche Form von ↑ "Save".
die Sau ferkelt;
b)
die Sau grunzt;
eine Sau schlachten;
☆ keine Sau (derb; niemand: ich klingelte, aber keine Sau war da; das interessiert doch keine Sau; mir hilft keine Sau, ich muss mir selber helfen [Klee, Pennbrüder 22]);
wie die Sau (landschaftlich; sehr stark, heftig, intensiv: es hat geblitzt und gedonnert wie die Sau; die Musik swingt wie die Sau);
wie eine gesengte Sau (derb abwertend: 1. schlecht [in Bezug auf die Ausführung, das Verhalten]: er fährt, benimmt sich wie eine gesengte Sau; Mein Chef verlangt von mir, dass ich wie eine gesengte Sau schreibe [Kirst, Aufruhr 67].] 2. sehr schnell [in Bezug auf das Laufen vor Angst o. Ä.]; nach dem Bild einer angeschossenen [Wild]sau, der ein Schuss die Schwarte verbrannt hat: er rannte wie eine gesengte Sau);
die Sau rauslassen (umgangssprachlich; sich ausnahmsweise nicht die gewohnte Selbstdisziplin, Mäßigung o. Ä. auferlegen, sondern sich ganz seiner momentanen Stimmung gemäß verhalten: beim Karneval lassen manche mal so richtig die Sau raus; Offiziell wurde getrauert, anschließend am Stammtisch ließ man die Sau raus [Spiegel 18, 1985, 25]; In der Kabine haben wir uns dann angebrüllt wie die Stiere. Wir haben richtig die Sau rausgelassen [Hörzu 21, 1982, 30]);
unter aller Sau (derb abwertend; sehr schlecht; wohl unter dem Einfluss von »unter aller Kritik« o. Ä. nach dem Schwein, das man früher bei Wettbewerben dem Schlechtesten als Trostpreis überreichte: sein Englisch ist unter aller Sau; Meine Schrift war unter aller Sau [Kempowski, Immer 76]; Der Volkssturm war auf dem Marktplatz angetreten. Die Richtung war schlecht, der Vordermann unzulänglich, die Haltung unter aller Sau [Kirst, 08/15, 808]);
jemanden zur Sau machen (derb; jemanden in scharfer Form heruntermachen; wohl eigentlich = jemanden so zurichten, dass er einer geschlachteten Sau gleicht: Den Heino … machen die Kritiker zur Sau [Konsalik, Promenadendeck 45]; »Machen Sie unsere Spieler nicht zur Sau«, wandte sich Ehrenpräsident … an Presse und Zuschauer [SZ 18. 5. 84, 31]);
etwas zur Sau machen (derb; etwas zerstören, vernichten);
c)
eine Sau mit fünf Frischlingen.
2.
a) jemand, der schmutzig und ungepflegt ist, der keinen Wert auf Sauberkeit legt, dessen Verhalten als anstößig, abstoßend oder ekelerregend empfunden wird (auch als Schimpfwort):
die Sau hat sich seit Tagen nicht gewaschen;
diese Sau hat wieder alles vollgekleckert, die ganze Lokusbrille vollgepinkelt;
die alte Sau hat versucht, mir unter den Rock zu fassen;
sie, er ist eine geile Sau;
du hast schon wieder gefurzt, du Sau!;
Habt ihr etwa die Sexkassetten auf den Markt gebracht, ihr Säue? (B. Vesper, Reise 554);
Komm her, du schwule Sau, ich bring dich um! (Lemke, Ganz 112);
b) jemand, dessen Verhalten man als gemein o. ä. empfindet, über den man wütend ist, sich ärgert, den man hasst (auch als Schimpfwort):
eine gemeine, faule, fette Sau;
diese verdammte Sau hat mich betrogen;
ich kriege noch zwölf Mark von jemand, die Sau lässt sich auch nicht sehen (Aberle, Stehkneipen 52);
Betrachte dich als umgelegt, du rote Sau (Kant, Impressum 431);
Mit hochrotem Gesicht und rollenden Augen schrie er auf den Mann, der ihn als »dumme Sau« bezeichnet hatte, unentwegt ein (Hörzu 44, 1975, 44).
2Sau, die; -:
frühere deutsche Form von ↑ "Save".