Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
sanktionieren
sank|ti|o|nie|ren [französisch sanctionner, zu: sanction, ↑ "Sanktion"]:1. a) (bildungssprachlich) [öffentlich, als Autorität] billigen, gutheißen [und dadurch legitimieren]:
Umweltzerstörungen aus ökonomischen Motiven sanktionieren;
durch Kirchen, die eher einen Atomkrieg sanktionieren als eine »Sünde« gegen das Fleisch (Deschner, Talente 361);
Die wohlwollende Freundlichkeit, mit der er uns entließ, schien mir zu besagen, dass er unsere Liebe, wenn auch nicht öffentlich, so doch im Stillen sanktionierte (Ziegler, Labyrinth 286);
mit der staatlich sanktionierten Ermordung … unbequemer Politiker (Fraenkel, Staat 207);
b) (Rechtssprache) einer Sache Gesetzeskraft verleihen, ein Gesetz bestätigen:
das Parlament hat den Gesetzentwurf sanktioniert;
durch den Friedensvertrag wurde die Annexion sanktioniert (auf eine rechtliche Grundlage gestellt);
Die 1975 verfügten Verstaatlichungen und die Landreformen wurden von der Verfassung sanktioniert (Saarbr. Zeitung 4. 12. 79, 2).
2. a) (Soziologie) mit ↑ {{link}}Sanktionen{{/link}} (2 b) belegen:
die soziale Umwelt sanktioniert (bestraft) jeden Regelverstoß;
Lebensgemeinschaften von Homosexuellen sind … sozial negativ sanktioniert (Schmidt, Strichjungengespräche 248);
b) (bildungssprachlich) mit ↑ {{link}}Sanktionen{{/link}} (2 c) belegen:
die Teilnahme an einem offiziellen Streik darf vom Arbeitgeber nicht sanktioniert werden;
Wie man Straftaten auf der Datenautobahn sanktionieren kann, ist seit langem ein weltweit heiß diskutiertes Thema (Tagesspiegel 17. 3. 99, 38).
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