Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Sand
Sạnd, der; -[e]s, (Fachsprache:) -e und Sände [mittelhochdeutsch, althochdeutsch sant, H. und]:1. a) aus verwittertem Gestein, meist aus Quarz bestehende, feinkörnige, lockere Substanz, die einen Teil des Erdbodens bildet:
feiner, grober, weißer, gelber, nasser, trockener, heißer Sand;
der Sand rieselte über seine Finger, knirschte unter seinen Füßen;
die Kinder backen Kuchen aus Sand;
der Wagen blieb im Sand (im sandigen Boden) stecken;
er liegt im Sand (am Strand) und schaut aufs Meer;
bei Glatteis Sand streuen;
etwas mit Sand (Scheuersand) reinigen, putzen, scheuern;
Im Gänsemarsch zogen wir hinter unserem Wimpel her, durch den knöcheltiefen Sand im Birkenwäldchen (Lentz, Muckefuck 115);
wie Sand am Meer (umgangssprachlich; in überreichem Maße, in sehr großer Menge; nach 1. Mose 22, 17 u. a.: hier gibt es Pilze wie Sand am Meer);
Sand im Getriebe (umgangssprachlich; ein [verborgenes] Hindernis, das den Ablauf von etwas stört);
jemandem Sand ins Getriebe streuen/werfen/schmeißen (umgangssprachlich; jemandem Schwierigkeiten bereiten);
jemandem Sand in die Augen streuen (jemandem etwas vortäuschen, vorspiegeln; nach dem alten Trick beim Fechten und bei anderen Zweikämpfen, dem Gegner Sand in die Augen zu werfen, um ihn in seiner Kampfkraft zu beeinträchtigen);
auf Sand gebaut haben (sich auf etwas sehr Unsicheres eingelassen haben, stützen, verlassen; nach Matthäus 7, 26);
jemanden auf [den] Sand setzen (jemanden mit seinen Absichten scheitern lassen; wohl ursprünglich = jemanden bei einem Turnier vom Pferd [in den Sand] werfen);
im Sand[e] verlaufen (ergebnislos, erfolglos bleiben und in Vergessenheit geraten; bezieht sich darauf, dass Wasser im Sand rasch versickert und nicht mehr zu sehen ist);
etwas in den Sand setzen (umgangssprachlich; mit etwas einen Misserfolg haben: die Klassenarbeit habe ich total in den Sand gesetzt);
b) (Fachsprache, besonders Geologie) Sandart, Sorte von Sand:
alluvialer Sand;
aus verschiedenen Sanden bestehender Boden;
Rezente fluviatile und marine Sande der andinen Provinz sind relativ arm an Quarz und reich an Bruchstücken vulkanischer Gesteine des aktiven südamerikanischen Kontinentalrandes (Bahlburg, Geologie).
2. (Seemannssprache) Sandbank:
der Tanker ist auf einen Sand gelaufen und leckgeschlagen;
O'Malley hatte eine Seekarte der Lagune mit Reißnägeln an die Wand geheftet, ein seltsames Gewirr aus Sänden, Strömungen, Untiefen (Andersch, Rote 122).
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