Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
$
%
&
-
2
3
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
[R]
S
T
U
V
W
X
Y
Z
£
¥
Ł
Œ
Ɛ
Ʋ
Α
Β
Γ
Δ
Ε
Ζ
Η
Θ
Ι
Κ
Λ
Μ
Ν
Ξ
Ο
Π
Ρ
Σ
Τ
Φ
Χ
Ω
€
ruhen
ru|hen [mittelhochdeutsch ruo(we)n, althochdeutsch ruowēn]:1. a) irgendwo ↑ 1"ruhig" (1) sitzen, liegen [und sich entspannen]; sich durch Nichtstun erholen:
nach der Arbeit ein wenig ruhen;
die Großmutter ruhte eine Stunde auf dem Sofa, im Lehnstuhl;
hier lässt es sich/lässt sichs gut ruhen (das ist ein hübscher Ruheplatz);
er ruht nicht eher (gönnt sich keine Ruhe, lässt in seinen Anstrengungen nicht nach), bis er sein Ziel erreicht hat;
die Hände der Mutter ruhten nie (die Mutter arbeitete ständig, beschäftigte sich ständig mit etwas);
Ü im Grabe ruhen (gehoben; gestorben sein);
in fremder Erde ruhen (gehoben; in einem fremden Land begraben sein);
hier ruht [in Gott] …;
ruhe sanft!/in Frieden! (Grabinschriften);
Quer in der Seebucht ruht (liegt) eine von Birken und Erlen dünn bestandene Insel (Berger, Augenblick 23);
Alle Toten außer der Metzgerin, liegen, was im Dorf ruhen genannt wird, in Gräbern (Müller, Niederungen 127);
wo drei … Leichname unter einem Haufen aufgeschichteten Schnees ruhten (Plievier, Stalingrad 349);
R nach dem Essen sollst du ruhn oder tausend Schritte tun;
☆ nicht ruhen und rasten; nicht/weder ruhen noch rasten (rastlos, unermüdlich tätig sein; [in Bezug auf ein bestimmtes Ziel, das man erreichen will] in seinen Anstrengungen nicht nachlassen: er ruhte und rastete nicht, wollte nicht/weder ruhen noch rasten, bis er seine Idee verwirklicht hatte);
jemanden nicht ruhen lassen (jemanden nicht zur Ruhe kommen lassen: die Angelegenheit ließ sie nicht ruhen);
b) (gehoben) schlafen:
ich wünsche, gut/wohl zu ruhen;
ich wünsche, wohl geruht zu haben.
2. [vorübergehend] zum Stillstand gekommen sein, nicht in Funktion, Tätigkeit, Betrieb sein:
der Betrieb, die Produktion ruht;
am Wochenende, während des Streiks ruht die Arbeit (wird nicht gearbeitet);
der Acker ruht (wird zeitweise nicht bebaut);
an Feiertagen ruht der Verkehr in der Stadt fast völlig (gibt es kaum Straßenverkehr);
die Waffen ruhen (gehoben; es wird [vorübergehend] nicht gekämpft);
das Arbeitsverhältnis, die Mitgliedschaft ruht (ist vorübergehend nicht wirksam);
man hatte den Fall vorerst ruhen lassen/(seltener:) gelassen (ihn vorerst nicht bearbeitet);
eine Frage, ein Problem ruhen lassen;
Auch die Funktion des Bundespräsidenten müsste für die Zeit des Staatsnotstandes ruhen (Augsburger Allgemeine 22./23. 4. 78, 13);
Aufgrund von … schweren Nebenwirkungen hat das BGA das Ruhen der Zulassung isoxicamhaltiger Arzneimittel angeordnet (DÄ 47, 1985, 76).
3. a) auf etwas, was als Stütze, Unterbau o. Ä. dient, fest liegen, stehen; von etwas gestützt, getragen werden:
das Gewölbe ruht auf mächtigen Pfeilern;
Ü (gehoben:) die ganze Verantwortung, Last ruht auf ihren Schultern;
alle Hoffnungen, alle Wünsche ruhen auf ihm; er muss sie durchsetzen gegen das Volk selbst (Schneider, Leiden 18);
Die Unterscheidung ruht (beruht) auf einer falschen Gleichung (Fraenkel, Staat 200);
b) [für eine Weile] ↑ 1"ruhig" (1) irgendwo liegen, sich irgendwo befinden:
ihre Hände ruhten in ihrem Schoß;
ihr Kopf ruhte an seiner Schulter;
ihre Augen ruhten (verweilten) nachdenklich auf dem Bild;
seine Blicke ruhten prüfend, freundlich, wohlgefällig auf seinen Kindern;
der Schmuck ruht (liegt) in einer Schatulle;
die Akten ruhen im Tresor (sind im Tresor aufbewahrt);
sie ruht fest in ihrem Glauben (ist in ihrem Glauben geborgen);
sie ruht [ganz] in sich selbst (sie ist ein seelisch ausgeglichener, harmonischer Mensch);
Der Tanz war aus, Evelyn ruhte noch für einen Augenblick an ihm (Baum, Paris 6);
ein in sich ruhendes, kugelrundes Meisterwerk (Reich-Ranicki, Th. Mann 84).
nach der Arbeit ein wenig ruhen;
die Großmutter ruhte eine Stunde auf dem Sofa, im Lehnstuhl;
er ruht nicht eher (gönnt sich keine Ruhe, lässt in seinen Anstrengungen nicht nach), bis er sein Ziel erreicht hat;
die Hände der Mutter ruhten nie (die Mutter arbeitete ständig, beschäftigte sich ständig mit etwas);
Ü im Grabe ruhen (gehoben; gestorben sein);
in fremder Erde ruhen (gehoben; in einem fremden Land begraben sein);
hier ruht [in Gott] …;
ruhe sanft!/in Frieden! (Grabinschriften);
Quer in der Seebucht ruht (liegt) eine von Birken und Erlen dünn bestandene Insel (Berger, Augenblick 23);
Alle Toten außer der Metzgerin, liegen, was im Dorf ruhen genannt wird, in Gräbern (Müller, Niederungen 127);
wo drei … Leichname unter einem Haufen aufgeschichteten Schnees ruhten (Plievier, Stalingrad 349);
R nach dem Essen sollst du ruhn oder tausend Schritte tun;
☆ nicht ruhen und rasten;
jemanden nicht ruhen lassen (jemanden nicht zur Ruhe kommen lassen: die Angelegenheit ließ sie nicht ruhen);
b) (gehoben) schlafen:
ich wünsche, gut/wohl zu ruhen;
ich wünsche, wohl geruht zu haben.
2. [vorübergehend] zum Stillstand gekommen sein, nicht in Funktion, Tätigkeit, Betrieb sein:
der Betrieb, die Produktion ruht;
am Wochenende, während des Streiks ruht die Arbeit (wird nicht gearbeitet);
der Acker ruht (wird zeitweise nicht bebaut);
an Feiertagen ruht der Verkehr in der Stadt fast völlig (gibt es kaum Straßenverkehr);
die Waffen ruhen (gehoben; es wird [vorübergehend] nicht gekämpft);
das Arbeitsverhältnis, die Mitgliedschaft ruht (ist vorübergehend nicht wirksam);
man hatte den Fall vorerst ruhen lassen/(seltener:) gelassen (ihn vorerst nicht bearbeitet);
eine Frage, ein Problem ruhen lassen;
Auch die Funktion des Bundespräsidenten müsste für die Zeit des Staatsnotstandes ruhen (Augsburger Allgemeine 22./23. 4. 78, 13);
3. a) auf etwas, was als Stütze, Unterbau o. Ä. dient, fest liegen, stehen; von etwas gestützt, getragen werden:
das Gewölbe ruht auf mächtigen Pfeilern;
Ü (gehoben:) die ganze Verantwortung, Last ruht auf ihren Schultern;
alle Hoffnungen, alle Wünsche ruhen auf ihm; er muss sie durchsetzen gegen das Volk selbst (Schneider, Leiden 18);
Die Unterscheidung ruht (beruht) auf einer falschen Gleichung (Fraenkel, Staat 200);
b) [für eine Weile] ↑ 1"ruhig" (1) irgendwo liegen, sich irgendwo befinden:
ihre Hände ruhten in ihrem Schoß;
ihr Kopf ruhte an seiner Schulter;
ihre Augen ruhten (verweilten) nachdenklich auf dem Bild;
seine Blicke ruhten prüfend, freundlich, wohlgefällig auf seinen Kindern;
der Schmuck ruht (liegt) in einer Schatulle;
die Akten ruhen im Tresor (sind im Tresor aufbewahrt);
sie ruht fest in ihrem Glauben (ist in ihrem Glauben geborgen);
sie ruht [ganz] in sich selbst (sie ist ein seelisch ausgeglichener, harmonischer Mensch);
Der Tanz war aus, Evelyn ruhte noch für einen Augenblick an ihm (Baum, Paris 6);
ein in sich ruhendes, kugelrundes Meisterwerk (Reich-Ranicki, Th. Mann 84).