Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
rösten
rös|ten [auch: 'rœstn̩] [mittelhochdeutsch rœsten, althochdeutsch rōsten, zu 1"Rost"]:1. a) etwas längere Zeit (über einem Feuer, im Backofen o. Ä.) ohne Zusatz von Fett oder Wasser großer Hitze aussetzen, sodass es gar wird, eine braune Kruste bekommt, knusprig wird:
Brot, Kastanien, Fleisch, Haferflocken, Nüsse rösten;
einen Fisch auf dem Grill rösten;
frisch gerösteter Kaffee;
Ü sich [in der Sonne] rösten (scherzhaft; sich längere Zeit starker Sonnenbestrahlung aussetzen);
b) (selten) geröstet (1 a) werden:
lass mein Steak noch etwas rösten;
in der Sonne rösten (scherzhaft; über längere Zeit starker Sonnenbestrahlung ausgesetzt sein).
2. (landschaftlich)
a) ↑ "braten" (a):
Kartoffeln rösten;
b) (selten) ↑ "braten" (b):
die Steaks rösten in der Pfanne.
3. (Hüttenwesen) (Erze) großer Hitze aussetzen, um bestimmte chemische Prozesse zu bewirken:
Erz rösten.
4. [mittelhochdeutsch rœʒen = faulen machen, später zusammengefallen mit 1–3] (Fachsprache) (bei der Gewinnung von Flachs, Hanf oder Jute) das Rohmaterial der Einwirkung von Tau, Regen und Luft aussetzen, in [mit Chemikalien versetztes] Wasser legen oder mit Dampf behandeln, um so die Fasern von dem klebenden Pektin zu befreien:
Flachs, Hanf rösten.
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