Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Ring
Rịng, der; -[e]s, -e [mittelhochdeutsch rinc, althochdeutsch (h)ring, wohl im Ablaut zu ↑ "Runge"]:1. a) gleichmäßig runder, kreisförmig in sich geschlossener Gegenstand:
ein metallener Ring;
ein Ring aus Messing, Holz, Gummi;
ein Ring als Türklopfer;
der Stier hat einen Ring durch die Nase;
die Schlüssel waren an einem Ring (Schlüsselring) befestigt;
die Kinder spielen mit dem Ring (Gummiring);
… gleichen den Raubtieren, die von den jeweils an der Macht befindlichen Dompteuren abgerichtet werden, durch Ringe (Reifen) zu springen (Dönhoff, Ära 181);
die erste mit einem nummerierten Ringe versehene Jungdohle (Lorenz, Verhalten I, 47);
R der Ring der Jahreszeiten (gehoben; der Kreis[lauf] der Jahreszeiten); der Ring schließt sich (die Sache findet ihren Abschluss [indem man zum Ausgangspunkt zurückkehrt]);
b) Kurzform von ↑ "Fingerring":
ein goldener, brillantenbesetzter, schmaler, breiter Ring;
der Ring blitzte an ihrer Hand;
einen Ring aus massivem Gold, mit einem großen Stein tragen;
jemandem, sich einen Ring anstecken, an den Finger stecken;
einen Ring vom Finger ziehen, abstreifen;
… in der Heiligkreuzkirche …, wo der Braut vor ihrer Krönung mein Ring (Trauring) von Jakob, Bischof in Patti, an den Finger gesteckt worden war (Stern, Mann 29);
die Ringe tauschen/wechseln (gehoben; heiraten, mit jemandem eine Ehe schließen).
2. (Sport)
a) Turngerät, das aus zwei hölzernen Ringen (1 a) besteht, die an zwei in einem bestimmten Abstand voneinander herabhängenden Seilen befestigt sind:
an den Ringen turnen;
b) Kurzform von ↑ "Boxring":
den Ring betreten;
den Ring als Sieger verlassen;
die beiden Boxer kletterten in den Ring;
Ring frei zur zweiten Runde!;
Ü Ring frei für die nächsten Kandidaten! (die nächsten Kandidaten können nun beginnen);
Ich hatte weder Mut noch Lust, mit diesem Schwergewichtsmeister in den Ring zu steigen (Erné, Kellerkneipe 12);
c) Kurzform von ↑ "Wurfring" (1).
3. etwas, was wie ein Ring (1 a) geformt, einem Ring ähnlich ist; ringförmiges Gebilde; ringförmige Anordnung, Figur:
ein Ring aus starrenden Menschen;
der alte Stadtkern liegt innerhalb eines Ringes (einer ringförmig angelegten Straße, einer Ringstraße);
das Glas hinterließ einen feuchten Ring auf dem Tisch;
er warf einen Stein ins Wasser und zählte die Ringe auf der Wasseroberfläche;
er betrachtete die Ringe (Jahresringe) auf dem Baumstumpf;
sie hat dunkle, blaue, schwarze Ringe (Augenschatten) unter den Augen;
die Ringe des Saturn;
er schoss zehn Ringe (in den zehnten Ring auf der Schießscheibe);
die Kinder bildeten beim Spielen einen Ring, schlossen einen Ring um den Lehrer;
Droste rauchte … und blies Ringe für Clärchens Amüsement (Baum, Paris 159);
Abends brieten wir uns … einen Ring roter Hausmacherstadtwurst (Fels, Kanakenfauna 23).
4. Vereinigung von Personen, die sich zu einem bestimmten Zweck, zur Durchsetzung gemeinsamer Ziele, zur Schaffung und Nutzung bestimmter Einrichtungen o. Ä. zusammengeschlossen haben:
einen Ring für Theater- und Konzertbesuche gründen, organisieren, bilden;
die Polizei hat den internationalen Ring von Rauschgifthändlern auffliegen lassen;
die Händler haben sich zu einem Ring (Kartell) zusammengeschlossen;
Der Weiße Ring hilft den Opfern von Verbrechen, die in Not geraten sind (Hörzu 40, 1983, 122).
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