Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Riemen
1Rie|men, der; -s, - [mittelhochdeutsch rieme, althochdeutsch riomo, wohl ursprünglich = abgerissener (Haut)streifen]:1. längeres schmales Band aus Leder, festem Gewebe oder Kunststoff:
ein breiter, schmaler, langer, geflochtener Riemen;
der Riemen ist gerissen;
einen Riemen verstellen, länger machen, um den Koffer schnallen;
die Tasche an einem Riemen über der Schulter tragen;
etwas mit einem Riemen festschnallen, zusammenhalten;
Er schob sich den Riemen übers Kinn (Bieler, Bonifaz 116);
den Riemen enger schnallen (umgangssprachlich; ↑ "Gürtel" [1]);
sich am Riemen reißen (umgangssprachlich; sich zusammennehmen und sehr anstrengen, um [wenigstens] etwas noch zu erreichen, zu schaffen).
2. Treibriemen:
der Riemen ist vom Rad abgegangen.
3. lederner Schnürsenkel.
4. (Pressejargon) umfangreicher ↑ "Artikel" (1):
Ich stenografierte. Es wurde ein ganz hübsch langer Riemen (Simmel, Stoff 108);
so wenig wie möglich lange theoretische Riemen, sondern Nachrichten (Heym, Nachruf 152).
5. (derb) Penis:
Schilling, der von uns allen den längsten Riemen hatte (Grass, Katz 40).
2Rie|men, der; -s, - [mittelhochdeutsch rieme, althochdeutsch riemo < lateinisch remus = Ruder] (Seemannssprache):
längeres, mit beiden Händen bewegtes ↑ "Ruder" (1):
die Riemen ergreifen, einlegen;
die Matrosen legten sich mächtig in die Riemen;
Sie schleppten die Burschen nach den Booten. Stießen sie hinein. Setzten sich selbst an die Riemen (Jahnn, Geschichten 226);
sich in die Riemen legen (↑ "Ruder" [1]).
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