Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
rennen
rẹn|nen [mittelhochdeutsch, althochdeutsch rennen, Veranlassungswort zu ↑ "rinnen" und eigentlich = laufen machen]:1.
a) schnell, in großem Tempo, meist mit ausholenden Schritten laufen:
sehr schnell, mit großen Sätzen rennen;
auf die Straße, um die Ecke rennen;
er rannte, so schnell er konnte;
er kam wie ein Wiesel über den Platz gerannt;
er ist die ganze Strecke gerannt;
Ü meine Uhr rennt wieder (umgangssprachlich; geht wieder vor);
wie die Uhr rennt! (umgangssprachlich; wie die Zeit so schnell vergeht!);
Paviane rennen in gestrecktem Lauf unter die nächsten Bäume (Grzimek, Serengeti 133);
b) (umgangssprachlich abwertend) sich zum Missfallen, Ärger o. Ä. anderer zu einem bestimmten Zweck irgendwohin begeben, jemanden aufsuchen:
[dauernd] ins Kino rennen;
wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt rennen;
Und ewig rennt er beten (Grass, Katz 32);
Zu mir kommt er doch immer gerannt, wenn irgendwas über seine Leber gekrochen ist (Gabel, Fix 50).
2. unversehens, mit einer gewissen Wucht an jemanden, etwas stoßen, gegen jemanden, etwas prallen:
gegen einen Pfeiler rennen;
sie ist im Dunkeln [mit dem Kopf] an/gegen eine Wand gerannt.
3.
a) sich durch Anstoßen, durch einen Aufprall an einem Körperteil eine Verletzung zuziehen:
ich habe mir ein Loch in den Kopf, ins Knie gerannt;
b) (landschaftlich) jemanden, sich, einen Körperteil stoßen [und dabei verletzen]:
ich habe mich, habe mir den Ellenbogen [an der scharfen Kante] gerannt;
habe ich dich gerannt?
4. (umgangssprachlich) jemandem, sich mit Heftigkeit einen [spitzen] Gegenstand in einen Körperteil stoßen:
jemandem ein Messer in/zwischen die Rippen rennen;
die Schwester hat mir gleich die Spritze in den Po gerannt;
Die Ratten, … denen die Zinken der Mistgabel durch den Leib gerannt worden waren, … (Fels, Kanakenfauna 7).
5. (Jägersprache) (von weiblichen Füchsen) brünstig, läufig sein:
die Füchsin rennt.
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