Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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rein
1rein (umgangssprachlich):herein; hinein.
2rein [mittelhochdeutsch reine, althochdeutsch (h)reini, ursprünglich = gesiebt]:
1. nicht mit etwas vermischt, was nicht von Natur aus, von der Substanz, Art her dazugehört; ohne fremden Zusatz, ohne verfälschende, andersartige Einwirkung:
reiner Wein, Alkohol, Sauerstoff;
reinste (Chemie; von Verunreinigungen absolut freie) Zitronensäure;
reines Gold, Wasser;
die reine Höhenluft atmen;
reine (unvermischte, leuchtende) Farben;
reines (akzent-, fehlerfreies) Deutsch sprechen;
die Hunde sind von reiner Rasse (reinrassig);
einen Stoff chemisch rein herstellen;
der Chor klingt rein (singt technisch und musikalisch einwandfrei);
das Instrument klingt rein (ist gut gestimmt, hat eine gute Resonanz);
Ü die reine Lehre;
etwas vom Standpunkt der reinen (vom Gegenständlichen abstrahierenden) Erkenntnis beurteilen;
nach der Einführung der reinen Form wird die Gestalt … mit Ornamentik … belebt (Bild. Kunst III, 49).
2. a) nichts anderes als; bloß:
die reine Wahrheit sagen;
das war reiner Zufall, reines Glück;
seine Krankheit ist reine Einbildung;
etwas aus reinem Trotz tun;
etwas für eine reine Komödie halten;
die reine Flugzeit (Flugzeit ohne Abfertigung und Wartezeiten);
die reine Spielzeit (Spielzeit ohne Unterbrechungen) betrug 40 Minuten;
das ist reine (von der Erfahrung, Praxis losgelöste) Theorie, Mathematik;
Der Bundespressechef hat … diese Nachricht als reine Spekulation bezeichnet (Dönhoff, Ära 84);
b) ohne Ausnahme, Abweichung von dem Genannten oder etwas Darüberhinausgehendem:
eine reine Arbeitergegend, wo nur kleine Leute wohnen (Aberle, Stehkneipen 34);
Es (= das College in Boston) war eine reine Mädchenschule (Kemelman [Übers.], Dienstag 19).
3. (umgangssprachlich)
a) äußerst eindeutig und hochgradig:
das ist ja reiner Wahnsinn, der reinste Schwachsinn;
weil er ein reiner Typus des … deutschen Spießbürgers war (Niekisch, Leben 161);
Reiner Stress, eine totale nervliche Belastung (tip 12, 1984, 88);
b) in seiner Erscheinung mit dem Genannten vergleichbar:
das ist ja die reinste Völkerwanderung!;
dein Zimmer ist der reinste Saustall!;
So waren diese Gänge in eines der Magazine oft die reinsten Abenteuer (Innerhofer, Schattseite 103).
4. makellos sauber; frei von Flecken, Schmutz o. Ä.:
ein reines Hemd anziehen;
einen reinen Teint haben;
etwas auf ein reines (unbeschriebenes) Blatt Papier schreiben;
die Wäsche rein waschen;
das Zimmer rein machen;
Ü ein reines (unbelastetes) Gewissen haben;
reinen Herzens sein;
☆ etwas ins Reine schreiben (eine sorgfältige Abschrift von etwas machen);
etwas ins Reine bringen (Unstimmigkeiten, Missverständnisse o. Ä. zur Zufriedenheit aller Beteiligten klären);
mit jemandem, etwas ins Reine kommen (die Probleme, Schwierigkeiten, die man mit jemandem, etwas hat, beseitigen);
mit sich [selbst] ins Reine kommen (Klarheit über ein bestimmtes Problem, das einen selbst betrifft, gewinnen);
mit etwas im Reinen sein (Klarheit über etwas haben);
mit jemandem im Reinen sein (Übereinstimmung mit jemandem erzielt haben).
5. (jüdische Religion) ↑ "koscher" (1):
reine Tiere, Speisen.
3rein [zu: ↑ 2"rein"]:
a) drückt aus, dass etwas auf eine genannte Eigenschaft beschränkt ist; ausschließlich:
Bekundungen von rein politischem Charakter;
etwas aus rein persönlichen Gründen tun;
Frau Julika sollte sich wieder einer rein künstlerischen Arbeit widmen (Frisch, Stiller 476);
b) gibt dem Hinweis, dass etwas aus einem bestimmten Grund, Umstand so ist, erhöhten Nachdruck:
das kann ich mir rein zeitlich nicht leisten;
Rein zufällig lesen wir … (Caravan 1, 1980, 24);
c) (umgangssprachlich) gibt einer Aussage, Feststellung starken Nachdruck; völlig, ganz und gar:
das ist im Augenblick rein unmöglich;
rein gar nichts (überhaupt nichts) wissen, sagen, verstehen;
Sie (= die Kette) war rein gar nichts wert (völlig wertlos; Th. Mann, Krull 190).
2rein
1. nicht mit etwas vermischt, was nicht von Natur aus, von der Substanz, Art her dazugehört; ohne fremden Zusatz, ohne verfälschende, andersartige Einwirkung:
reiner Wein, Alkohol, Sauerstoff;
reinste (Chemie; von Verunreinigungen absolut freie) Zitronensäure;
reines Gold, Wasser;
die reine Höhenluft atmen;
reine (unvermischte, leuchtende) Farben;
reines (akzent-, fehlerfreies) Deutsch sprechen;
die Hunde sind von reiner Rasse (reinrassig);
einen Stoff chemisch rein herstellen;
der Chor klingt rein (singt technisch und musikalisch einwandfrei);
das Instrument klingt rein (ist gut gestimmt, hat eine gute Resonanz);
Ü die reine Lehre;
etwas vom Standpunkt der reinen (vom Gegenständlichen abstrahierenden) Erkenntnis beurteilen;
nach der Einführung der reinen Form wird die Gestalt … mit Ornamentik … belebt (Bild. Kunst III, 49).
2. a) nichts anderes als; bloß:
die reine Wahrheit sagen;
das war reiner Zufall, reines Glück;
seine Krankheit ist reine Einbildung;
etwas aus reinem Trotz tun;
etwas für eine reine Komödie halten;
die reine Flugzeit (Flugzeit ohne Abfertigung und Wartezeiten);
die reine Spielzeit (Spielzeit ohne Unterbrechungen) betrug 40 Minuten;
das ist reine (von der Erfahrung, Praxis losgelöste) Theorie, Mathematik;
Der Bundespressechef hat … diese Nachricht als reine Spekulation bezeichnet (Dönhoff, Ära 84);
b) ohne Ausnahme, Abweichung von dem Genannten oder etwas Darüberhinausgehendem:
eine reine Arbeitergegend, wo nur kleine Leute wohnen (Aberle, Stehkneipen 34);
Es (= das College in Boston) war eine reine Mädchenschule (Kemelman [Übers.], Dienstag 19).
3.
a) äußerst eindeutig und hochgradig:
das ist ja reiner Wahnsinn, der reinste Schwachsinn;
weil er ein reiner Typus des … deutschen Spießbürgers war (Niekisch, Leben 161);
Reiner Stress, eine totale nervliche Belastung (tip 12, 1984, 88);
b) in seiner Erscheinung mit dem Genannten vergleichbar:
das ist ja die reinste Völkerwanderung!;
dein Zimmer ist der reinste Saustall!;
So waren diese Gänge in eines der Magazine oft die reinsten Abenteuer (Innerhofer, Schattseite 103).
4. makellos sauber; frei von Flecken, Schmutz o. Ä.:
ein reines Hemd anziehen;
einen reinen Teint haben;
etwas auf ein reines (unbeschriebenes) Blatt Papier schreiben;
die Wäsche rein waschen;
das Zimmer rein machen;
Ü ein reines (unbelastetes) Gewissen haben;
reinen Herzens sein;
☆ etwas ins Reine schreiben (eine sorgfältige Abschrift von etwas machen);
etwas ins Reine bringen (Unstimmigkeiten, Missverständnisse o. Ä. zur Zufriedenheit aller Beteiligten klären);
mit jemandem, etwas ins Reine kommen (die Probleme, Schwierigkeiten, die man mit jemandem, etwas hat, beseitigen);
mit sich [selbst] ins Reine kommen (Klarheit über ein bestimmtes Problem, das einen selbst betrifft, gewinnen);
mit etwas im Reinen sein (Klarheit über etwas haben);
mit jemandem im Reinen sein (Übereinstimmung mit jemandem erzielt haben).
5. (jüdische Religion) ↑ "koscher" (1):
reine Tiere, Speisen.
3rein
a) drückt aus, dass etwas auf eine genannte Eigenschaft beschränkt ist; ausschließlich:
Bekundungen von rein politischem Charakter;
etwas aus rein persönlichen Gründen tun;
Frau Julika sollte sich wieder einer rein künstlerischen Arbeit widmen (Frisch, Stiller 476);
b) gibt dem Hinweis, dass etwas aus einem bestimmten Grund, Umstand so ist, erhöhten Nachdruck:
das kann ich mir rein zeitlich nicht leisten;
Rein zufällig lesen wir … (Caravan 1, 1980, 24);
c) (umgangssprachlich) gibt einer Aussage, Feststellung starken Nachdruck; völlig, ganz und gar:
das ist im Augenblick rein unmöglich;
rein gar nichts (überhaupt nichts) wissen, sagen, verstehen;
Sie (= die Kette) war rein gar nichts wert (völlig wertlos; Th. Mann, Krull 190).